Scharfe Kritik an Professorengutachten / Paritätischer Wohlfahrtsverband weist Kürzungsforderungen zurück
(Berlin) - Als "unverantwortlich" und "der Lebenswirklichkeit völlig entrückt" kritisierte der Paritätische Wohlfahrtsverband den Vorschlag des Sachverständigenrates zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung, das Arbeitslosengeld II um 30 Prozent zu kürzen. Er forderte das Gremium auf, in seinem zur Veröffentlichung anstehenden Gutachten auf diese Empfehlung zu verzichten.
Nach den Vorstellungen des Sachverständigenrates würde die monatliche Unterstützungsleistung neben den Wohnkosten nur noch 242 Euro für einen Erwachsenen und 145 Euro für ein Kind betragen, rechnete der Verband vor. "Wer solche Vorschläge unterbreitet, zeigt, daß er mit der Lebenswirklichkeit der Menschen außerhalb von Universitäten und Politik offensichtlich keinerlei Berührung mehr hat.", erklärt Hauptgeschäftsführer Dr. Ulrich Schneider: "Der Sachverständigenrat wäre gut beraten, "aus seinem Elfenbeinturm herauszukommen und sich den Realitäten in Deutschland zu stellen."
Den vagen Versprechen der Professoren von 350.000 zusätzlichen Jobs stünde die sichere Verarmung von Millionen von Arbeitslosen und ihren Kindern gegenüber.
Der Verband apelliert daher dringend an die Sachverständigen, ihre Forderungen bis zur Präsentation des Gutachtens zu überdenken.
Quelle und Kontaktadresse:
Der Paritätische Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e.V.
Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer
Oranienburger Str. 13-14, 10178 Berlin
Telefon: (030) 24636-0, Telefax: (030) 24636-110
(sk)
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