"Schluss mit Benachteiligung von 80 Prozent der Familien!" / PARITÄTISCHER unterstützt Kindergeldkampagne
(Frankfurt/M.) - Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband appelliert an die Bundesregierung, bei der anstehenden Verbesserung des Familienlastenausgleichs eine sozial gerechte Lösung zu finden, die nicht wie bisher rund 80 Prozent der Menschen mit Kindern benachteiligt. Mit einer kräftigen Erhöhung des Kindergeldes könnte das Gros der in Deutschland lebenden Familien spürbar entlastet werden, betont der PARITÄTISCHE. Er unterstützt die Kindergeldkampagne, die heute vom Verband alleinstehender Mütter und Väter (VAMV) sowie dem Deutschen Kinderschutzbund und weiteren Verbänden in Berlin vorgestellt wurde.
"Die bestehende Freibetragsregelung bevorzugt Spitzenverdiener, während Familien mit geringem Einkommen nur eine sehr geringe Entlastung erhalten", moniert Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Während eine kleine Gruppe Gutverdienender vom Staat mit rund 420 Mark monatlich bedacht werde, müssten 80 Prozent der Familien sich mit 270 Mark begnügen. Diese durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aufgerissene Gerechtigkeitslücke müsse dringend geschlossen werden, fordert Schneider. Sie beschneide massiv die Entwicklungschancen von Millionen Kindern.
"Da Karlsruhe einer sozial gerechten Lösung leider einen Riegel vorgeschoben hat, bleibt offenbar nur eine deutliche pauschale Erhöhung des Kindergeldes übrig", so der Geschäftsführer des PARITÄTISCHEN. Das vom VAMV geforderte Kindergeld von 600 Mark entspreche der Nettoentlastung eines Spitzenverdieners, wie sie bei der steuerlichen Berücksichtigung der Erziehungsleistung in der zweiten Stufe zur Umsetzung der Vorgaben des BVerfG vorgesehen sei.
Ohne eine Kindergelderhöhung würden die in der ersten Stufe festgeschriebenen Ungerechtigkeiten verschärft: Eine Familie mit dem niedrigsten Steuersatz würde tatsächlich leer ausgehen, während Spitzenverdiener rund 190 Mark zusätzlich bekämen. Schneider: "Das Ziel, Armut von Kindern und Familien zu begegnen als eines der wichtigsten familienpolitischen Anliegen der Bundesregierung wäre ad absurdum geführt."
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Der Paritätische Gesamtverband e.V., Heinrich-Hoffmann-Str. 3, 60528 Frankfurt am Main, Telefon 069 / 6706-0, Telefax 069 / 6706-204