Pressemitteilung | Wirtschaftsvereinigung Stahl - Standort Düsseldorf

Schrottpreis erreicht Rekordhoch / Versorgungsengpässe bei den Elektrostahlwerken drohen

(Düsseldorf) - Der Stahl-Schrottpreis ist auf dem höchsten Stand seiner Geschichte. Für Schrott der gängigsten Sorte 2 werden zurzeit 260 bis 270 Euro pro Tonne verlangt. Vor einem Jahr waren es noch 108 Euro. Damit ist der Preis des für die Stahlerzeugung unverzichtbaren Rohstoffes um ca. 145 Prozent gestiegen. Bisher haben noch nicht alle Elektrostahlwerke, für die Schrott der wichtigste Rohstoff ist, ihre notwendigen Mengen für August zu diesen Preisen einkaufen können. Die mögliche vollständige Deckung des Schrorrbedarfs könnte einen weiteren Anstieg des Schrottpreises nach sich ziehen. Der Einfluss des Exportmarktes für die inländische Schrottversorgung ist ständig größer geworden. Der EU-Schrottmarkt wird zunehmend von Einkäufen aus der Türkei und den USA belastet. Außerdem kaufen auch die Chinesen mit ihrem ungeheuren Stahlhunger den Welt-Schrottmarkt leer. Die großen Stahlschrotthändler nutzen die sich im lukrativen Exportgeschäft bietenden Marktchancen. Deshalb ist im August nur etwa die Hälfte der sonst üblichen Schrottmengen in der wichtigsten Versorgungsregion an der Ruhr angeboten worden.

„Wir glauben nicht, dass es kurzfristig zu einer Entspannung auf dem Schrottmarkt kommen wird“, befürchtet Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Der Anteil der Elektrostahlwerke an der Stahlerzeugung ist in den letzten zehn Jahren weltweit von rund 29 Prozent auf etwa 34 Prozent gestiegen, so dass der Schrottbedarf überproportional zugenommen hat. Länder mit einem hohen Anteil an Elektrostahlerzeugung, wie China und die Türkei, konnten ihre Produktion in den letzten Jahren erheblich ausweiten. In China geht der Stahl vor allem in langlebige Investitionsgüter, wie Infrastrukturmaßnahmen für Olympia 2008 und die Weltausstellung 2012. Die Rücklaufquote ist hier natürlich viel geringer als in Ländern, in denen Stahl hauptsächlich für Konsumgüter, wie Autos, Kühlschränke oder Dosen, eingesetzt wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsvereinigung Stahl Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf Telefon: 0211/6707-0, Telefax: 0211/6707-165

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