Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Schulausbildung: Nur ein „mangelhaft“

(Köln) - Die Leistungen der Schulen und ihrer Schüler in Deutschland sind insgesamt miserabel – dies haben 3.276 Betriebe, Lehrer und Eltern in einer Befragung durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) bestätigt. Als größte Schwäche der Jugendlichen identifizierten sowohl die Unternehmen als auch die Pädagogen die Allgemeinbildung – jeweils acht von zehn Befragten sehen hier gravierende Mängel in der Schulausbildung. Mehr als drei Viertel der Ausbilder meinen zudem, der Nachwuchs könne keine Konflikte lösen, zeige zu wenig Eigeninitiative und habe Probleme beim Lesen, Schreiben und Rechnen. Zu den Ursachen für die schwachen Leistungen des Nachwuchses befragt, kritisierten drei Viertel der Eltern und der Lehrer eine zu geringe Finanzausstattung der Schulen. Vier Fünftel der Ausbilder hielten dagegen die Praxisferne des Schulunterrichts sowie ungenügend motivierte Lehrer für ausschlaggebend.

Zur Verbesserung der Situation fordern Experten unter anderem verstärkte Kontrollen der Schulleistungen – doch nur 20 Prozent der Lehrer wären z.B. damit einverstanden, dass Kollegen Klassenarbeiten nochmals überprüfen. Mehr als die Hälfte aller Befragten könnte sich immerhin für einheitliche Leistungstests an den Schulen und zentrale Abschlussprüfungen erwärmen. Auf Zustimmung stößt auch eine stärkere Begabtenförderung – zwei Drittel der Eltern und Pädagogen sowie nahezu 80 Prozent der Unternehmen sprechen sich für spezielle Förderklassen aus. Eine generelle Verkürzung der Schulzeit befürwortet dagegen nicht mal ein Sechstel der Umfrageteilnehmer. Und auch mehr Unterricht ist außer für die Unternehmen kein Thema – rund 60 Prozent aller Befragten lehnen Ganztagsschulen ab.

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Gesprächspartner im IW: Prof. Dr. Winfried Schlaffke, Telefon: 0221/747159

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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