Schulrechtsreform / Wirtschaft stimmt zu, fordert aber Entrümpelung aufgeblähter Lehrpläne
(Wiesbaden) - Die IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen (IHKs) und der Hessische Handwerkstag (HHT) haben in einer gemeinsamen Erklärung zur heute abschließenden Lesung der 3. Schulrechtsnovelle im Landtag Stellung genommen. Darin begrüßt die Hessische Wirtschaft im Kern die Ziele des neuen Artikelgesetzes, in dem gleichzeitig das Hessische Lehrerbildungsgesetz, das Schulgesetz und das Hochschulgesetz neu geregelt werden. Das neue Gesetz verbessere die Lehrerbildung durch modularen Aufbau der Ausbildung und einen stärkeren Praxisbezug durch Praktika. Die Verkürzung der Gymnasialzeit auf 8 Jahre und die landesweit einheitlichen Abschlussprüfungen garantierten vergleichbare Abschlüsse und einen schnelleren Eintritt in Ausbildung oder Studium. Mehr Ganztagsangebote und die Festschreibung einer nachhaltigen Qualitätsentwicklung führten langfristig zu einem besseren Unterricht. Positiv bewerten die beiden Organisationen die Reformen im Hauptschulbereich. Dies werde dazu beitragen, mehr Jugendlichen die Chance auf eine Ausbildung zu geben.
Konkreten Nachbesserungsbedarf in zentralen Punkten sieht die Hessische Wirtschaft bei der Festlegung verbindlicher Bildungsstandards mit Kerncurricula und der Verpflichtung auf eine echte externe Qualitätsüberprüfung von Schulen und Schulverwaltung, die von unabhängigen Dritten durchgeführt werden müsse. Darüber hinaus müssten gerade mit Blick auf den Engpass beim Nachwuchs von Berufsschullehrern und Naturwissenschaftlichen Lehrkräften mehr und flexiblere Möglichkeiten zum Quereinstieg aus anderen Berufen geschaffen werden. Hier bleibe das neue Schulgesetz hinter den Erwartungen und Erfahrungen der Wirtschaft zurück.
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Hessischer Handwerkstag
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