Pressemitteilung | Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie e.V. (BOGK)

Schwierige Rohwareversorgung der Obstverarbeitungsindustrie

(Bonn) - Bei den Herstellern von Obstkonserven, Konfitüren und Fruchtzubereitungen ist die zu Beginn der Obstkampagne 2002 gezeigte Zuversicht inzwischen weitgehend verflogen. Man ist sich darüber im Klaren, dass die Obsternte weder in Deutschland noch in Europa das bringen wird, was man sich noch vor wenigen Wochen von ihr versprochen hat. Seit Mitte Mai regnete es Hiobsbotschaften; die Ernteprognosen mussten kontinuierlich zurückgenommen werden. Insgesamt geht die Verarbeitungsindustrie - so der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) - von einer schwierigen und teuren Rohwareversorgung aus, die kurz-fristig zur Überprüfung der Kalkulation führen muss.

Engpässe sind nahezu bei allen wichtigen Industrieobstarten aufgetreten. Bei Sauerkirschen - der bisher wichtigsten Rohware für die Konservenindustrie - haben sich die Erwartungen weder mengen- noch preismäßig erfüllt: Die Ungarn-Ernte ist um rund 10 % kleiner ausgefallen als im Vorjahr, hinzu kamen recht hohe Forderungen der Erzeuger zu Beginn der Kampagne. Außerdem erfolgte die an-schließende Vermarktung der deutschen Sauerkirschen auf einem wesentlich höheren Preisniveau als im Vorjahr. Entlastung kam nicht aus den ostdeutschen Anbaugebieten, wo die ursprünglichen Prognosen drastisch nach unten reduziert worden sind, und auch eine einigermaßen normale Ernte in Polen konnte keinen Ausgleich schaffen. Ursächlich hierfür ist die verstärkte Nachfrage nach Sauerkirschen aus den USA, wo insbesondere im Raum Michigan eine Missernte bzw. ein Ernteausfall von 70 – 80 % registriert werden musste. Konkret bedeutet dies: z. T. deutlich höhere Preise für frische Sauerkirschen aber auch für TK-Ware für die Verarbeitung in der Konfitüren- und Fruchtzubereitungsindustrie.



Für die industrielle Verarbeitung sind die Erdbeeren von enormer Bedeutung. Die Erdbeerkampagne startete mit recht hohen Preisfor-derungen für marokkanische und spanische Ware. Bei dem Hauptlie-feranten - Polen - fiel die Ernte nur mäßig aus, anderseits stieg die Nachfrage aus den USA, so dass die Industrie z. T. Preise anlegen muss, die mehr als 50 % über Vorjahresniveau liegen. Da nun auch die Aprikosenernte - besonders in Spanien - schlecht ausgefallen ist, sind die Preise für Halbfabrikate zur Weiterarbeitung in der Konfitü-renindustrie deutlich teurer geworden. Lieferengpässe bestehen auch für Himbeergrieß und Himbeerbruch.

Bei Spätzwetschen, die sowohl in der Konserven- als auch in der Konfitürenindustrie Verwendung finden, zeichnet sich eine geringe Ernte ab: Das inländische Angebot im Pflaumensektor ist zudem wei-testgehend auf den Frischmarkt gerichtet. Logischerweise kann da-von ausgegangen werden, dass auch hier der Rohwarefaktor in der Kalkulation preistreibend wirken wird.

Bleibt noch die Apfelverarbeitung, die in den letzten Jahren nicht oh-ne Bedeutung für die deutsche Konservenindustrie gewesen ist. EU-weit wird mit einer kleineren Apfelernte als 2001 gerechnet. Erste Schätzungen in Deutschland gehen von einem Rückgang der Apfel-ernte um 15 – 20 % aus, Minderernten soll es in den Benelux-Ländern und auch in Osteuropa geben. Preislich kommt es somit auch auf diesem Sektor zu keiner Entwarnung.

Konkret dürfte dies bedeuten, dass mittelfristig die Hersteller von Obstkonserven, sowie von Konfitüren und Fruchtzubereitungen für die Milchindustrie - wobei die beiden letzten Bereiche vorwiegend TK-Ware verarbeiten - gezwungen sein werden, ihre Kostenkalkula-tion zu überdenken. Die derzeitigen Abgabepreise an den Handel spiegeln eine irrtümlich angenommene gute Erntesituation für das Jahr 2002 wider, die sich im Nachhinein leider nicht bewahrheitet. Nach Meinung des Verbandes ist eine Preisanhebung für Obstverar-beitungserzeugnisse nicht nur unumgänglich, sondern auch zur Auf-rechterhaltung der Arbeitsplätze in dieser Industrie zwingend erfor-derlich.

Schwierige Rohwareversorgung der Obstverarbeitungs-industrie

(Bonn) - Bei den Herstellern von Obstkonserven, Konfitüren und Fruchtzubereitungen ist die zu Beginn der Obstkampagne 2002 ge-zeigte Zuversicht inzwischen weitgehend verflogen. Man ist sich dar-über im Klaren, dass die Obsternte weder in Deutschland noch in Eu-ropa das bringen wird, was man sich noch vor wenigen Wochen von ihr versprochen hat. Seit Mitte Mai regnete es Hiobsbotschaften; die Ernteprognosen mussten kontinuierlich zurückgenommen werden. Insgesamt geht die Verarbeitungsindustrie - so der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) - von einer schwierigen und teuren Rohwareversorgung aus, die kurz-fristig zur Überprüfung der Kalkulation führen muss.

Engpässe sind nahezu bei allen wichtigen Industrieobstarten aufge-treten. Bei Sauerkirschen - der bisher wichtigsten Rohware für die Konservenindustrie - haben sich die Erwartungen weder mengen- noch preismäßig erfüllt: Die Ungarn-Ernte ist um rund 10 % klei-ner ausgefallen als im Vorjahr, hinzu kamen recht hohe Forderungen der Erzeuger zu Beginn der Kampagne. Außerdem erfolgte die an-schließende Vermarktung der deutschen Sauerkirschen auf einem wesentlich höheren Preisniveau als im Vorjahr. Entlastung kam nicht aus den ostdeutschen Anbaugebieten, wo die ursprünglichen Prog-nosen drastisch nach unten reduziert worden sind, und auch eine ei-nigermaßen normale Ernte in Polen konnte keinen Ausgleich schaf-fen. Ursächlich hierfür ist die verstärkte Nachfrage nach Sauerkir-schen aus den USA, wo insbesondere im Raum Michigan eine Miss-ernte bzw. ein Ernteausfall von 70 – 80 % registriert werden musste. Konkret bedeutet dies: z. T. deutlich höhere Preise für frische Sauer-kirschen aber auch für TK-Ware für die Verarbeitung in der Konfitü-ren- und Fruchtzubereitungsindustrie.



Für die industrielle Verarbeitung sind die Erdbeeren von enormer Bedeutung. Die Erdbeerkampagne startete mit recht hohen Preisfor-derungen für marokkanische und spanische Ware. Bei dem Hauptlie-feranten - Polen - fiel die Ernte nur mäßig aus, anderseits stieg die Nachfrage aus den USA, so dass die Industrie z. T. Preise anlegen muss, die mehr als 50 % über Vorjahresniveau liegen. Da nun auch die Aprikosenernte - besonders in Spanien - schlecht ausgefallen ist, sind die Preise für Halbfabrikate zur Weiterarbeitung in der Konfitü-renindustrie deutlich teurer geworden. Lieferengpässe bestehen auch für Himbeergrieß und Himbeerbruch.

Bei Spätzwetschen, die sowohl in der Konserven- als auch in der Konfitürenindustrie Verwendung finden, zeichnet sich eine geringe Ernte ab: Das inländische Angebot im Pflaumensektor ist zudem wei-testgehend auf den Frischmarkt gerichtet. Logischerweise kann da-von ausgegangen werden, dass auch hier der Rohwarefaktor in der Kalkulation preistreibend wirken wird.

Bleibt noch die Apfelverarbeitung, die in den letzten Jahren nicht ohne Bedeutung für die deutsche Konservenindustrie gewesen ist. EU-weit wird mit einer kleineren Apfelernte als 2001 gerechnet. Erste Schätzungen in Deutschland gehen von einem Rückgang der Apfel-ernte um 15 – 20 % aus, Minderernten soll es in den Benelux-Ländern und auch in Osteuropa geben. Preislich kommt es somit auch auf diesem Sektor zu keiner Entwarnung.

Konkret dürfte dies bedeuten, dass mittelfristig die Hersteller von Obstkonserven, sowie von Konfitüren und Fruchtzubereitungen für die Milchindustrie - wobei die beiden letzten Bereiche vorwiegend TK-Ware verarbeiten - gezwungen sein werden, ihre Kostenkalkula-tion zu überdenken. Die derzeitigen Abgabepreise an den Handel spiegeln eine irrtümlich angenommene gute Erntesituation für das Jahr 2002 wider, die sich im Nachhinein leider nicht bewahrheitet. Nach Meinung des Verbandes ist eine Preisanhebung für Obstverar-beitungserzeugnisse nicht nur unumgänglich, sondern auch zur Aufrechterhaltung der Arbeitsplätze in dieser Industrie zwingend erforderlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie e.V. Von-der-Heydt-Str. 9 53177 Bonn Telefon: 0228/354025 Telefax: 0228/361889

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