Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes / Unternehmensergebnisse in Rheinland-Pfalz im Durchschnitt leicht rückläufig
(Mainz) - Mit der Vorlage des Situationsberichtes des Deutschen Bauernverbandes am 5. Dezember 2012 konnte bundesweit eine Stabilisierung der landwirtschaftlichen Unternehmensergebnisse festgestellt werden. In Rheinland-Pfalz war die Einkommensentwicklung allerdings entgegen dem bundesweiten Trend im Wirtschaftsjahr 2011/2012 rückläufig.
Die rheinland-pfälzischen Betriebe müssen im vorgelegten Wirtschaftsjahr Einbußen in Höhe von 12,3 Prozent hinnehmen, stellte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V., Norbert Schindler, MdB, fest. Besonders betroffen seien Ackerbaubetriebe mit einem Rückgang in Höhe von 32,8 Prozent auf 52.106 Euro sowie Betriebe mit Futterbau und Milchviehhaltung in Höhe von rund 18,1 Prozent auf 61.915 Euro. Die Veredelungsbetriebe (Schweinehalter) konnten ihr Betriebsergebnis nach einer langen Durststrecke im vergangenen Jahr hingegen um 15,9 Prozent auf 47.986 Euro verbessern. Stabil seien auch die Ergebnisse der Weinbaubetriebe gewesen. Dies zeige, dass sich die Qualitätsstrategie der heimischen Weinbaubetriebe auszahle, so der BWV-Präsident weiter.
Gleichzeitig wies Schindler darauf hin, dass die Landwirte und Winzer das Unternehmensergebnis nicht als Einkommen zur Verfügung hätten, sondern hiervon Einkommenssteuern, Sozialabgaben und Zukunftsinvestitionen finanzieren müssten.
Die Einbußen im Ackerbaubereich seien neben einer deutlichen Kostensteigerung der Produktionsmittel, wie Düngemittel, Energie, Treibstoffe, Pflanzenschutzmittel sowie Saat- und Pflanzgut auch die Wetterkapriolen des vergangenen Jahres. Nach einem harten Winter hätte das viel zu trockene Frühjahr und das anschließend verregnete Erntewetter zu Qualitäts- und Ertragseinbußen gesorgt, stellte BWV-Präsident Schindler fest.
Im Milchviehbereich standen den leicht höheren Erzeugerpreisen für Milch und Rinder deutlich höhere Kosten bei Futtermitteln und Energie gegenüber, was insgesamt zu rückläufigen Unternehmensergebnissen führte.
Die Unternehmensergebnisse liegen trotz der Steigerung des Unternehmensergebnisses im vergangenen Jahr immer noch weit unter dem Gesamtdurchschnitt. BWV-Präsident Schindler betonte, er betrachte es mit Sorge, dass die anhaltend angespannte Situation in diesem Bereich zu einem weiteren Rückgang der Schweinebestände in Rheinland-Pfalz führe. Im Jahr 2012 seien beispielsweise die Sauenbestände in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Vorjahr um rund 12 Prozent zurückgegangen. Der Selbstversorgungsgrad für Schweinefleisch liege in Rheinland-Pfalz unter 10 Prozent.
Auch im laufenden Wirtschaftsjahr hätten die Betriebe mit steigenden Kostenbelastungen zu kämpfen, stellte BWV-Präsident Schindler fest. Die Getreidepreise hätten sich aufgrund der weltweit knappen Vorräte zwar stabilisiert, gleichzeitig seien die Kosten für Energie und weitere Produktionsfaktoren jedoch deutlich gestiegen.
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