Soziale Sicherung: Niedrigere Beiträge durch mehr ältere Arbeitnehmer
(Köln) - Wenn die Menschen früher in Rente gehen, rücken nicht automatisch mehr Junge auf die Jobs nach – im Gegenteil: Im internationalen Vergleich hat ein Land tendenziell umso weniger mit dem Problem der Arbeitslosigkeit zu kämpfen, je mehr Ältere noch im Berufsleben stehen. Während in Deutschland im Jahr 2001 nur knapp 37 Prozent der 55- bis 64-Jährigen erwerbstätig waren und die Arbeitslosenquote bei 7,4 Prozent lag, kamen etwa Norwegen und Schweden bei einer Erwerbstätigenquote der reiferen Jahrgänge von rund 67 Prozent nur auf eine Arbeitslosenquote von 3,6 bzw. 4 Prozent.
Eine höhere Beteiligung der älteren Generation am Berufsleben und ein späterer Renteneintritt sind aber auch unabdingbar, um die sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest zu machen. Heute gehen deutsche Männer im Durchschnitt schon mit 59,8 Jahren aufs Altenteil, Frauen mit 60,5 Jahren. Zugleich müssen die Ausbildungszeiten kürzer werden, damit die jungen Leute früher ans Werk können und damit helfen, die Rentenkassen aufzufüllen. Seit 1980 hat sich das Durchschnittsalter deutscher Hochschulabsolventen allerdings von 27 auf 29 Jahre erhöht. Wenn an diesen Punkten nicht gegengesteuert wird, dürften die Beitragssätze für die Rentenversicherung aufgrund der Bevölkerungsalterung kräftig nach oben klettern. Schon im Jahr 2001 entfielen von den insgesamt knapp 664 Milliarden Euro, die schätzungsweise für die soziale Sicherung ausgegeben wurden, allein etwa 242 Milliarden Euro auf den Posten „Alter“.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.), Die neue Arbeitswelt – produktive Alte statt veraltete Produktion Köln 2002, 24 Seiten, 3,00 Euro brutto, Mindestabnahme 3 Exemplare Bestellungen über Fax: 0221/4981-445 oder via E-Mail: div@iwkoeln.de
Gesprächspartner im IW: Dr. Lothar Funk, Telefon: 0221/4981-748
Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
Gustav-Heinemann-Ufer 84-88
50968 Köln
Telefon: 0221/49811
Telefax: 0221/4981592