Soziale Verantwortung muss Maßstab bei Wohnungsverkäufen sein
(Berlin) - "Wohnungen sind kein Handelsgut wie Autos, sondern haben immer auch mit sozialer Verantwortung für die Mieter, das Quartier und die betroffenen Kommunen zu tun", erklärte Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, anlässlich der voraussichtlich in Kürze stattfindenden nächsten Bieterrunde bei der Veräußerung von Geschäftsanteilen der Bundesrepublik Deutschland an der TLG IMMOBILIEN GmbH und der TLG WOHNEN GmbH.
Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft vertraut beim geplanten Verkauf von rund 12.000 Wohnungen der TLG in Ostdeutschland auf das Verantwortungsbewusstsein des Bundes: "Der Vergabeentscheidung darf keinesfalls allein das höchste Gebot als bestimmendes Kriterium zugrunde zu legen. Vielmehr muss insbesondere die Nachhaltigkeit des Käufermodells im Hinblick auf funktionierende Mietmärkte für Menschen, die eher dem unteren Einkommensdrittel angehören, entscheidend sein", mahnte der GdW-Chef. Die Frage der Langfristigkeit des Engagements und die ökonomische, soziale und ökologische Verantwortung der Bewerber müsse zum Maßstab der Entscheidung gemacht werden.
Um auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Mieter bereit zu stellen, müsse der Verkauf an ein sozial und ökologisch nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen erfolgen, das im besten Fall eine Vorbildfunktion in den Bereichen energetische Modernisierung und Barrierefreiheit einnimmt und bei der Vermeidung von Verdrängungsprozessen eine wesentliche Rolle spielen kann. "Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt macht es erforderlich, soziale Verantwortung vor die Absicht zu stellen, haushaltswirksame Einnahmen durch Privatisierungserlöse zu erzielen", erklärte der GdW-Präsident. "Denn das Grundbedürfnis Wohnen angemessen und bedarfsgerecht zu befriedigen, wird allein über Marktmechanismen immer weniger gewährleistet."
Die Wohnungswirtschaft in Deutschland zählt darauf, dass die Bundesregierung alle Aspekte bzw. die möglichen Auswirkungen eines Verkaufs eines solch großen Immobilienbestandes in Ostdeutschland abwägt und so den richtigen Investor finden wird.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft (BSI), c/o GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.
Pressestelle
Mecklenburgische Str. 57, 14197 Berlin
Telefon: (030) 82403 151, Telefax: (030) 82403 159
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Energieeinsparverordnung 2012: Steigende Anforderungen bedeuten steigende Kosten für Mieter und Vermieter / Energetische Anforderungen an den Wohnungsbestand sollen nicht verschärft werden / Vorgaben für neue Gebäude steigen ab 2014 um 12,5 Prozent, ab 2016 dann nochmals um 12,5 Prozent
- EU-Richtlinie zur Energieeffizienz verabschiedet / Alle wohnungswirtschaftlichen Forderungen umgesetzt / Keine Sanierungsrate für Wohngebäude vorgeschrieben / Keine verbindlichen Sanierungsziele im Gebäudebestand ausgegeben
- Bezahlbarer Wohnraum wird knapp - Soziale Wohnraumförderung auch nach 2013 fortsetzen / Haushalts- und Bauausschuss beraten Antrag der SPD-Fraktion zur Zukunft der Sozialen Wohnraumförderung