Sozialstaatsreform braucht das Miteinander der Generationen
(Mainz) - Der Deutsche Caritasverband e.V. (DCV) trifft sich seit Dienstag in Mainz zu seiner Delegiertenversammlung 2025. Schwerpunkt der Beratungen ist die Zukunft des Sozialstaats und die Verantwortung der Caritas als dem größten deutschem Wohlfahrtsverband in der Diskussion um die Reform der sozialen Sicherungssysteme. Zu der jährlichen Vollversammlung sind rund 200 Vertreter von Diözesan- und Ortscaritasverbänden, Caritas-Fachverbänden, großen Trägern und Orden aus dem ganzen Bundesgebiet zusammengekommen.
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands Eva Welskop-Deffaa unterstreicht die politische Verantwortung der verbandlichen Caritas in den aktuellen Diskussionen um die sozialen Sicherungssysteme: „Mit unseren Einrichtungen und Diensten schaffen wir als Caritas Orte, an denen Menschen sich begegnen – Alt und Jung, Arm und Reich. Zu uns kommen Menschen, die Hilfe suchen und Unterstützung brauchen – für den pflegebedürftigen Großvater und für den spielsüchtigen Jugendlichen. Unsere Hospizdienste begleiten Sterbende und unsere Jugendmigrationsdienste unterstützen junge Geflüchtete bei ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt.
Wir sehen, wie schnell ein Schicksalsschlag in jedem Alter und in jeder Lebensphase zu einer Lebenskrise werden kann und wie dringend es unseres Sozialstaats für alle bedarf. Den Sozialversicherungen kommt eine herausragende Bedeutung zu. Sie sind institutionelle Wunderwerke, die im Kern auf die Solidarität der Generationen setzen. Wenn sich nun in den nächsten Jahren eine riesige Generation aus dem Erwerbsleben verabschiedet und ins Renten- und Pflegealter kommt, ergeben sich Herausforderungen, die nur im Miteinander und Füreinander der Generationen gelingen können. Der Deutsche Caritasverband sieht sich in der Verantwortung, zum Gelingen dieser Herausforderung mit seinen Erfahrungen und der Kraft seiner Begegnungsorte beizutragen.“
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger als Vorsitzender der Kommission XIII würdigte bei seiner Rede vor den Delegierten die Arbeit der Caritas als tätige Nächstenliebe: „Viele Millionen Menschen kommen jährlich in Kontakt mit der Caritas. Das Rot, in dem ihr Flammenkreuz gehalten ist, steht nicht für Stopp! oder für Gefahr, sondern für Orte, an denen die Türen offenstehen, hinter denen Menschen mit offenen Armen und offenen Herzen bereitstehen, sich der Sorgen und Nöte der Menschen anzunehmen.“ Er dankte den Delegierten stellvertretend für alle Caritas-Mitarbeitenden: „Das rote Flammenkreuz der Caritas ist ein Versprechen auf Annahme, Hinwendung und Fürsorge. Ein Versprechen, das gehalten wird; jeden Tag aufs Neue.“
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer verwies vor den Caritas-Vertretern und Vertreterinnen darauf, dass soziale Sicherheit eine Bedingung für Demokratie ist: „Mit ihrer ehrenamtlichen sowie hauptamtlichen Arbeit erbringt die Caritas einen unverzichtbaren Beitrag für unseren Sozialstaat. Unterstützungsleistungen wie soziale Hilfen, Beratungsangebote oder die Etablierung von Kitas und Pflegeeinrichtungen zeigen: Der Sozialstaat muss für die Menschen da sein. Gleichzeitig müssen wir Debatten darüber führen, wie wir den Sozialstaat der Zukunft gemeinsam gestalten wollen. Soziale Sicherheit und Demokratie hängen unabdingbar miteinander zusammen. Die Stärkung des Sozialstaats ist daher auch eine Investition in unsere Demokratie.“
Die jährliche Delegiertenversammlung ist das zentrale Organ des Deutschen Caritasverbands, das über grundlegende verbandspolitische Themen berät und entscheidet. In diesem Jahr ist der Caritasverband für die Diözese Mainz Gastgeber.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner Büro, Elke Schänzler, Leiter(in) Kommunikation, Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin, Telefon: 030 2844476
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