Sparkassen Fair Play Preis verliehen
(München) - Aus den Händen von Sparkassenpräsident Dr. Dietrich H. Hoppenstedt erhielt Viktor Majgurov gestern Abend (28.11.) in München den Sparkassen-Fair Play-Preis. Der mehrmalige Weltmeister Majgurov war dem deutschen Schlussläufer Frank Luck beim Weltcup Staffelrennen in Antholz mit einem Ski der russischen Mannschaft zur Hilfe geeilt, als diesem die Skibindung brach. Ohne diesen "Leihski" hätte der Oberhofer Olympiasieger die Staffel an diesem Tag nicht zum Sieg fahren können.
Der Sparkassen-Fair Play-Preis wird jedes Jahr für echtes Fair Play im Sport vergeben. Der Preis soll eine Vorbildfunktion haben und ist für die Nachwuchsförderung bestimmt. "Mit dem ausgeprägten Engagement im Breiten- und Spitzensport nehmen die Sparkassen ihre besondere gesellschaftliche Verantwortung wahr", so Hoppenstedt, "und tragen so zu einem attraktiveren Lebensumfeld in den Regionen bei."
Edmund Stoiber Und Markus Wasmeier wiesen als Laudator in der ARD Sportgala "Die 1 Ersten" auf die außergewöhnliche Bedeutung dieser uneigennützigen Hilfe zugunsten eines Kontrahenten hin. "Noch vor wenigen Jahren hätte niemand zu denken gewagt, dass ein russischer Athlet einem West-Konkurrenten aus der Bundesrepublik ein Sportgerät
zur Fortsetzung des Wettkampfes überlässt."
Das von der Jury vergebene Preisgeld in Höhe von 25.000 Mark spendet Majgurov dem russischen Verband zur Nachwuchsförderung. Für einen gelungenen Abschluss der Preisvergabe sorgte Frank Luck. der als Überraschungsgast den "Leihski" wieder in die Obhut von Majgurov zurückgab.
Die Preisträger des Sparkassen-Fair Play-Preises sind:
Der Ruderer Thomas Lange. - Er hatte vor den Olympischen Sommerspielen '92 mit seinem Konkurrenten Jüri Jansson gemeinsam trainiert.
Die Deutsche Nationalmannschaft der Biathleten und das Deutsche Zehnkampf-Team. - Sie führten freiwillig zusätzliche Doping-Kontrollen ein.
Der SV Werder Bremen als fairste Mannschaft in der
Bundesligasaison '92/'93.
Das Stuttgarter Publikum. - Es verhielt sich während der Leichtathletik WM '99 zu allen Sportlern - egal welcher Nationalität - fair.
Der ehemalige Weltklasseläufer Kipchoge Keino für sein sozialesEngagement in seiner Heimat.
Der Freistilschwimmer Torsten Spanneberg. - Er ermöglichte seinem Konkurrenten eine zweite Qualifikationschance für die Schwimm-WM in Rom.
Der Behindertensportverein TV Senden-Ay. - Der Verein integrierte beispielhaft Behinderte und Nichtbehinderte.
Der Fußballspieler Stefan Böger. - Er bewahrte bei einem Spiel gegen Borussia Dortmund Matthias Sammer vor einer ungerechtfertigten gelben Karte.
Der Tennisprofi Alexander Radulescu. - Er korrigierte zu seinen Ungunsten eine Schiedsrichterentscheidung im Viertelfinale des Turniers in Wimbledon gegen Malivai Washington
Der Präsident des Deutschen Leichtathletikverbandes, Prof. Dr.
Helmut Digel. - Unter seiner Führung hat der Deutsche Leichtathletik-Verband im Anti-Doping-Kampf eine außerordentliche, zentrale Schlüsselrolle für die weitere Entwicklung des Sports in der Bundesrepublik Deutschland
eingenommen.
Der Rennrodler Georg Hackl. - Er ist in seinem Streben nach sportlicher Höchstleistung unter der strengen Beachtung der Fairness als Vorbild für die Jugend ausgezeichnet worden,
Die JURY:
Dr. Thomas Bach (Exekutiv-Komitee des IOC)
Frankenpassage 8
97941 Tauberbischofsheim
Heike Henkel (ehemalige Olymplasiegerin)
Postfach 12 44
50259 Pulheim-Geyen
Steffen Haffner (FAZ) Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Sportredaktion -
Hellerhofstraße 2 4
60327 Frankfurt
Werner Zimmer (ARD)
Programmdirektor - Saarländischer Rundfunk
Funkhaus Halberg
66121 Saarbrücken
Hans-Michael Heitmüller
(Geschäftsführendes Mitglied des Vorstands)
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