Sparkassen sind ein Erfolgsmodell: ver.di kritisiert Staatssekretär Koch-Weser
(Berlin) - Der deutsche Bankensektor mit den drei Säulen private Banken, Genossenschaftsbanken und öffentliche Banken ist aus Sicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ein "Erfolgsmodell". Pläne zur Abschaffung dieses Systems, wie sie der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Caio Koch-Weser, vorgestellt habe, gefährdeten eine flächendeckende Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit Finanzdienstleistungen und die damit verbundenen Arbeitsplätze.
"Solche Vorschläge setzten leichtfertig rund 350.000 Arbeitsplätze im Sparkassenverbund aufs Spiel", warnte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Hinrich Feddersen. Die Sparkassen seien gerade in den strukturschwachen Regionen oft der wichtigste Arbeitgeber einer Gemeinde. Das gelte besonders im Hinblick auf Ausbildungsplätze.
Fusionen über die Grenzen der drei Säulen hinweg würden die großen Privatbanken zum Aufkaufen der Sparkassen bewegen, um an die rund 50 Millionen Sparkassenkunden heranzukommen, ohne aber die Filialdichte zu erhalten. Ein Filialsterben im großen Stil hält Feddersen bei den Sparkassen für vorprogrammiert, sollten solche Fusionen erlaubt werden: "Der Flächenrückzug der Großbanken in den letzten Jahren ist für Jedermann offensichtlich." Jede siebte Filiale sei in den vergangenen vier Jahren geschlossen worden. "Filialen der privaten Banken in Gemeinden unter 20.000 Einwohnern gibt es praktisch nicht mehr", so der Gewerkschafter.
ver.di trete für den Erhalt der Sparkassen in der öffentlich rechtlichen Rechtsform ein, so Feddersen. Er unterstrich die Bedeutung der Sparkassen für die Finanzierung der Kleinbetriebe und der mittelständischen Wirtschaft sowie für eine solide, kundennahe Beratung der Privatkunden.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V.
Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin
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