Pressemitteilung | k.A.

Steigende Stromnetzpreise im Vorfeld der Regulierung / Netzentgelte erhöhen sich in der Spitze um 20 Prozent

(Essen) – Für industrielle und gewerbliche Stromkunden sei die Netznutzung seit Jahresbeginn deutlich teurer geworden. Spitzenreiter seien mit 10 Prozent Erhöhung die RWE Westfalen-Weser-Ems (+0,24 Ct/kWh)1) und mit 9 Prozent die LEW (+0,22 Ct/kWh)2). Nach einer Untersuchung des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft habe ein erheblicher Anteil weiterer Netzbetreiber seine Preise ebenfalls stark erhöht. Noch könne die Energiebranche frei von Einflüssen des Regulators die Höhe der Netzentgelte festlegen – und nutze das auch, so der VIK. Dies habe deutliche preistreibende Auswirkungen auf die Strompreise aller Verbraucher. Immerhin mache der Netzpreis etwa 30 Prozent des Gesamtstrompreises aus.

Im Vorfeld der Entscheidung des Bundesrates, ein Vermittlungsverfahren zum Energiewirtschaftsgesetzentwurf einzuleiten, sei es wichtig festzuhalten: Je höher bis zum In-Kraft-Treten des Energiewirtschaftsgesetzes die Netzentgelte gestiegen seien, desto länger brauche der Regulator, das dann wesentlich überhöhte Preisniveau wieder auf ein akzeptables Wettbewerbsniveau zu senken.

Um die scheinbar unbegrenzte „Kostenfantasie“ der Netzbetreiber einzudämmen, fordert der Geschäftsführer des VIK Dr. Alfred Richmann, alle seit dem 1. Juli 2004 angehobenen Netzentgelte ganz schnell einer nachträglichen Prüfung durch die Regulierungsbehörde zu unterziehen. Zudem fordert Richmann den Vermittlungsausschuss von Bundestag und -rat auf, in Gesetz und Verordnungen schlagkräftige Werkzeuge zur Senkung der Netzentgelte zu verankern. Nur eine Regulierungsbehörde mit ausreichenden Gestaltungsfreiheiten und einem klaren Auftrag zur Entwicklung einer Anreizregulierung mit Biss könne die Netzentgelte auf ein angemessenes Niveau senken. Allein die derzeit weite Preisspreizung zeige schon, wie viel Spielraum zur Kostenentlastung der Verbraucher vorhanden sei: So streuten die Netzentgelte vergleichbarer Netzbetreiber in Deutschland um mehr als 100 Prozent und das auf einem sehr hohen Preisniveau. Allein hier sehe der Verband ein kurzfristiges Preissenkungspotential von über 20 Prozent.

Preiserhöhungen von 2004 nach 2005:
1) Niederspannung +6,26 Prozent; Mittelspannung +9,05 Prozent; Hochspannung +19,75 Prozent
2) Niederspannung +9,31 Prozent; Mittelspannung +10,10 Prozent; Hochspannung +4,55 Prozent

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen Telefon: 0201/810840, Telefax: 0201/8108430

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