Pressemitteilung | ZAW e.V. - Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft

Stellenmarkt der Werbebranche abgestürzt / Aktueller Bestand an Arbeitsplätzen noch sicher

(Bonn) - Die Werbeflaute in Deutschland zeigt Spuren auch im Arbeitsmarkt der Werbewirtschaft. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres sanken die Stellenausschreibungen für Werbefachexperten um 66 Prozent auf 1.416 gegenüber 4.132 im Vorjahr. In allen Bereichen, in denen Werbefachleute beschäftigt werden, nahm das Interesse potenzieller Arbeitgeber an Neueinstellungen extrem ab. So verminderten die werbenden Firmen (Warenhersteller und Dienstleister) ihre Offerten um 63 Prozent, die Werbeagenturen um 65 und die von den rückläufigen Investitionen in Werbung besonders betroffenen Medien um 72 Prozent. Dies geht aus der aktuellen Analyse der Stellenofferten durch den Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) hervor.

Wie die Dachorganisation am Mittwoch, dem 17. Juli 2002 in Bonn mitteilte, sei der Bestand von rund 360.000 Arbeitsplätzen im Kernbereich des Werbegeschäfts (186.000 in Werbegestaltung, Auftraggeber von Werbung, Werbemittelverbreitung) sowie in korrespondierenden Bereichen (174.000 in Zulieferbetrieben wie Druckindustrie und Papierwirtschaft) bisher nur marginal betroffen. Im vergangenen Jahr habe die Arbeitslosenquote mit 3,2 Prozent im Vergleich zur gesamten deutschen Volkswirtschaft niedrig gelegen. Es bleibe aber offen, ob im Verlauf des aktuellen Jahrs insbesondere bei Werbeagenturen der Personalbestand überall gehalten werden könne. Gegenwärtig werde insbesondere bei freien Mitarbeitern eingespart.

Entscheidend für die Beschäftigungssituation in der Werbebranche sei die weitere Entwicklung im Werbemarkt. Wie erwartet zeigten sich in der ersten Hälfte des Jahres 2002 rezessive Tendenzen. Angesichts der schleifenden Wirtschaftsentwicklung in Deutschland hätten insbesondere mittelständische Unternehmen die Lage dazu benutzt, ihre Investitionen in Werbung abzubauen, um ihre Rendite unmittelbar zu verbessern. Nach Ansicht des ZAW verpassten diese Werbungtreibende einen Vorteil in der Krise. "Kontiunität in der Werbung auch in Zeiten von Wirtschaftsflauten ist ein nachweisbares Erfolgsprinzip. Im leiseren Markt bekommt jede einzelne Stimme mehr Gewicht."

In der zweiten Hälfte des Jahres sei bisher keine Wende zum Besseren zu erkennen. Das Weihnachtsgeschäft werde zwar die rückläufigen Werbeeinnahmen zum Teil abfedern. Fraglich sei aber, ob sich das Jahresergebnis außerhalb der Minuszone halten kann.

Für 2003 bleibt der ZAW bei seiner Prognose von 1 Prozent Wachstum des Werbemarkts. Es werde keinen raschen Aufschwung für die Branche geben. Vielmehr würde die Konjunktur nun allmählich wieder in die Werbebranche zurückkehren.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW e.V. Villichgasse 17 53177 Bonn Telefon: 0228/820920 Telefax: 0228/357583

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