Pressemitteilung | Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB)

Steuerpolitische Debatte

(Berlin) - Zur Diskussion um die Reform der Unternehmensbesteuerung hat die Arbeitsgruppe „Steuern“ des Bundesverbandes der Freien Berufe nach intensiver Beratung aller Reformvorschläge allgemeine Forderungen aufgestellt, die die Erwartungen der Freien Berufe an eine Unternehmenssteuerreform deutlich machen.

1. Die Freien Berufe sind aktive Leistungsträger; sie tragen erheblich zu Wachstum und Beschäftigung bei. Durch Steuerreformen dürfen sie steuerlich nicht zusätzlich belastet werden. Dies würde Arbeitsplätze vernichten. Aus diesem Grunde müssen bei allen Modellen Berechnungen angestellt werden, eventuelle Mehrbelastungen ermittelt und offen ausgewiesen werden.

2. Freie Berufe haben derzeit die Möglichkeit, ihren Gewinn durch Einnahmen-Überschussrechnung zu ermitteln. Diese Möglichkeit muss ihnen erhalten bleiben. Es sollte ihnen ein Wahlrecht eröffnet werden, in die Unternehmensbesteuerung mit Gewinnermittlung durch Betriebsvermögensvergleich zu wechseln.

3. Komplexität und Streitpotenzial des Steuerrechts müssen zurückgeführt werden. Um sachgerechte Entscheidungen treffen zu können, sollen für alle Modelle Berechnungen angestellt werden, die Mehr- oder Minderbelastungen gegenüber dem geltenden Steuerrecht erkennbar machen.

4. Der Vordruck „Einnahmenüberschussrechnung“ (Anlage EÜR) ist ersatzlos aufzuheben. Auch in der jetzt geltenden überarbeiteten Version verursacht er erhebliche Mehrkosten, weil sich die für das Formular erforderlichen Werte nicht ohne weiteres aus den Aufzeichnungen ergeben.

5. Eine starke Anhebung der Mehrwertsteuer begründet große Sorgen um die Konjunktur, allgemein und speziell in unseren mehrwertsteuerpflichtigen Bereichen.

6. Jede weitere Steuerreform muss auch Vereinfachung bringen.

Mit diesen wenigen klaren Anforderungen möchten die Freien Berufe einen Beitrag zur Erhellung der Vor- und Nachteile von vielfältigsten und zu einem Teil noch nicht zu Ende konstruierten Modellen leisten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Freien Berufe (BFB) Arno Metzler, Hauptgeschäftsführer Reinhardtstr. 34, 10117 Berlin Telefon: (030) 284444-0, Telefax: (030) 284444-40

(tr)

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