Streikauftakt bei AVA/Marktkauf
(Berlin) Heute (22. September) haben insgesamt rund 1100 Beschäftigte an acht Standorten des zur EDEKA-Gruppe gehörenden Unternehmens AVA/Marktkauf die Arbeit niedergelegt. Sie folgten damit einem Aufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).
Hintergrund ist die Auseinandersetzung um den seit Ende Juni ausgelaufenen Unternehmenstarifvertrag. Wie in den regionalen Verhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden des Einzelhandels verweigere auch die Unternehmensführung von AVA/Marktkauf ein konstruktives Angebot, hieß es bei ver.di.
Statt dessen fordere die Arbeitgeberseite die Abschaffung des Unternehmenstarifvertrags und eine Überführung in die regionalen Flächentarifverträge. Dies hätte jedoch erhebliche Verschlechterungen für rund 10.000 Beschäftigte zur Folge. Dementsprechend schlössen sich auch Forderungen nach Öffnungsklauseln, längeren Arbeitszeiten, Kürzungen der Sonderzuwendung, niedrigen Einstiegslöhnen für Langzeitarbeitslose und einer Absenkung der Ausbildungskosten an.
ver.di hingegen fordert für die Beschäftigten 80 Euro mehr im Monat und eine Gehaltserhöhung von 20 Euro für Auszubildende.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft kündigte an, dass die heutigen Arbeitsniederlegungen im Raum Münster/Osnabrück den Auftakt einer Streikbewegung darstellten, die in den nächsten Wochen vor allem in Niedersachsen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen fortgesetzt und erheblich ausgeweitet werde. Grund für die Zuspitzung der Auseinandersetzung sei, dass ein anberaumter Verhandlungstermin seitens der Arbeitgeber abgesagt wurde und es sich als bislang unmöglich herausgestellt habe, einen neuen Termin zu vereinbaren.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Nur noch ein Jahr bis zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung: ver.di fordert verlässliche Standards für Pädagogik und Personal
- Haushaltsentwurf 2025 gefährdet Handlungsfähigkeit der Jobcenter: Massive Kürzung des Gesamtbudgets droht Arbeitsmarktintegration zu lähmen
- Tarifrunde Seehäfen: ver.di fordert 8,37 Prozent mehr Lohn für rund 11.000 Beschäftigte