Pressemitteilung | k.A.

Strompreise explodieren

(Essen) – Binnen eines Monats hat sich der VIK-Strompreisindex - der die Preisentwicklung bei industriellen und gewerblichen Stromkunden misst - um 7,6 Prozent auf 135,71 Punkte erhöht, dies teilt der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft mit. Einen solch starken Anstieg im Verlaufe nur eines Monats habe der VIK-Index bisher noch nie gezeigt. Damit sei die Erhöhung doppelt so groß wie in den Hitzemonaten September und Oktober 2003. Der aktuelle Preisanstieg sei ausschließlich auf die wachsenden Stromterminmarktpreise an der Strombörse EEX zurückzuführen, die im April kurzzeitig ein Rekordhoch für die folgenden drei Quartale von 42 Euro pro MWh erreicht hatten. Mit fundamentalen Marktdaten sei diese Entwicklung nicht zu erklären, so der VIK. Der hohe und stark gestiegene Preis für die CO2-Zertifikate könne schon eher als Ursache dieses Preisauftriebs gelten. Dadurch profitierten die Stromerzeuger vom Preisanstieg der ihnen kostenlos zugeteilten Emissionsrechte und könnten in erheblichem Maße Mitnahmeeffekte realisieren.

Das enge Oligopol der deutschen Stromerzeuger übe große Marktmacht aus und gefährde dadurch viele der über eine Million Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe, die von wettbewerbsfähigen Strompreisen abhängig seien. „Falls das Vermittlungsverfahren zur wettbewerbsorientierten Überarbeitung des Energiewirtschaftsgesetzes keine nachhaltige Stärkung der Position von Energienetzkunden bringt, befürchten wir auch weiter stark steigende Strompreise, deutlich über das Vollkostenniveau“, so Dr. Alfred Richmann, Geschäftsführer des VIK.

Funktionsfähiger Wettbewerb um Strom- und Erdgaskunden in Deutschland sei seit langem eine Illusion. Die Möglichkeit von Industrie und Gewerbe, ihren Energiebedarf auszuschreiben, oder von Privathaushalten, den Versorger wechseln zu können, dürfe nicht mit echtem Wettbewerb verwechselt werden. Was nütze eine Ausschreibung, wenn keine Angebote eingingen? Hier habe es die Politik mit der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes nun in der Hand, die Weichen richtig zu stellen und diskriminierungsfreien Wettbewerb zumindest in den Leitungen durchsetzen.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen Telefon: 0201/810840, Telefax: 0201/8108430

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