Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI)

Süßwarenexporteure drängen auf baldige Verabschiedung der Reform des EU-Zuckermarktes

(Bonn) - Die deutschen Süßwarenexporteure, die auch dieses Jahr unter dem Dach der Exportförderorganisation „German Sweets“ auf der ANUGA in Köln ausstellen, fordern eine zügige Reform der europäischen Zuckermarktordnung und verlässliche Rahmenbedingungen für ihr Exportgeschäft. Dieses leidet unter einem Zuckerpreis, der dreimal so hoch ist wie auf dem Weltmarkt.

Für die stark exportorientierte Süßwarenwirtschaft ist eine substantielle Öffnung des EU-Zuckermarktes mit mehr Wettbewerb unumgänglich. Quotenkürzungen für Zucker allein - wie bisher vorgesehen - stellen dagegen kein geeignetes Mittel dar, Wettbewerb zu schaffen. Künstliche Verknappung des Angebots führt zu hohen Preisen. Anders als die von der Marktordnung begünstigte Zuckerindustrie stehen die europäischen Zuckerverwender im nationalen und internationalen Wettbewerb. Sie sind auch beim Rohstoffeinkauf auf wettbewerbliche Strukturen angewiesen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

"Deutschland ist Weltmeister im Süßwarenexport und das soll auch so bleiben," sagte Dr. Stefan Feit, Geschäftsführer von „German Sweets“ und verantwortlich für den Außenhandel im Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). "Wir können es uns weder beim Export noch beim Import leisten, Wettbewerbsnachteile im internationalen Handel durch die Sonderstellung des Zuckers zu erleiden, während Hersteller aus anderen Ländern Zucker zu erheblich günstigeren Preisen einkaufen können. Wir bewegen uns im weltweiten Wettbewerb, können aber unseren Hauptrohstoff Zucker, der dreimal so teuer ist wie auf dem Weltmarkt, am Weltmarkt aufgrund der Abschottung des EU-Zuckermarktes nicht kaufen. Die Zuckermarktordnung muss so schnell wie möglich reformiert und auch in diesem Sektor endlich Wettbewerb eingeführt werden. Wir fordern eine Entscheidung des EU-Ministerrates noch im November vor der WTO-Verhandlungsrunde in Hongkong."

Im derzeitigen Gesetzgebungsverfahren droht eine Verzögerung der Entscheidung des EU-Agrarministerrates über die Zuckermarktreform, weil das Parlament seine notwendige Stellungnahme erst nach den WTO-Gesprächen abgeben will. Die derzeitige Zuckermarktordnung läuft Ende Juni 2006 aus, so dass jede Verzögerung die dringend notwendige Reform gefährdet.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) Schumannstr. 4-6, 53113 Bonn Telefon: 0228/260070, Telefax: 0228/2600789

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