Pressemitteilung | Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR

Tag der Zahngesundheit am 25. September 2009: "Gesund beginnt im Mund - krank sein oftmals auch"

(Kiel) - Unter diesem Motto begeht ganz Deutschland am 25. September den Tag der Zahngesundheit, an dem es bundesweit wieder zahlreiche Veranstaltungen, Initiativen und Aktionen geben wird. In diesem Jahr soll dabei das Augenmerk auf den Zusammen­hang von Erkrankungen des Zahn-, Mund- und Kieferbereiches und Erkrankungen des ganzen Körpers gelenkt werden. Vor dem Hintergrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse gilt es nun, die breite Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisie­ren und Ärzte und Zahnärzte zu mehr interdisziplinärer Zusam­menarbeit aufzurufen.

Erkrankungen des Zahn-, Mund- und Kieferbereiches wirken sich auf den gesamten Organismus aus. Bei Menschen mit einer Parodontitis ist z. B. von einer erhöhten Keimbelastung anderer Organe auszu­gehen, gleichzeitig belastet auch die damit verbundene Entzündung den gesamten Körper. Andererseits gibt es Allgemeinerkrankungen, die die Mundgesundheit direkt beein­flussen wie z.B. die Zucker­krankheit (Diabetes mellitus), die eine Parodontitis verstärken kann. "Bei einem schlecht eingestellten Diabetes können die hohen Blut­zuckerspiegel zu einer Verän­derung von Proteinen führen", erklärt Privatdozent Dr. James Deschner (Universität Bonn). Die veränder­ten Moleküle wirken entzündungsfördernd, was "die Entzündung im Zahnhalteapparat zusätzlich verstärkt", so Deschner. Als Folge der Entzündung kommt es dann zu einem verstärkten Abbau des Zahn­halte­apparats, denn mit Zunahme der Entzündung entstehen auch mehr gewebeauflösende Moleküle.

"Biotop Mundhöhle" im Gleichgewicht halten

Untersuchungen bestätigen, dass Patienten mit Parodontitis ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Fehlgeburten und Schlaganfall ha­ben. Bakterien und Entzündungsmoleküle aus dem Mund gelangen in das Blut und wirken an anderen Stellen des Körpers. Sie können so zu Schädigungen, Verdickungen und Verkalkun­gen der Gefäß­wände führen. Auch wer sich schlecht ernährt, bringt das Biotop Mundhöhle aus dem Gleichgewicht - mit der Folge von Karies einerseits und von Übergewicht andererseits, welches wiederum zu Diabetes vom Typ 2 führen kann. Die etwa 16 Mio. Raucher in Deutschland schaden nicht nur ihrem gesundheitlichen Allgemein­zustand, sondern bringen auch ihre Zahngesundheit aus der natür­lichen Balance.

"Die Mundhöhle ist nicht nur Eintrittspforte für Bakterien und Viren, viele Allgemeinerkrankungen können hier frühzeitig erkannt werden. Darum ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung in der Zahnarzt­praxis sinnvoll. Kombiniert mit Prophylaxemaßnahmen, wie der professionellen Zahnreinigung zur Bakterienreduzierung, erhält man neben der Zahn- auch ganz wesentlich die allgemeine Gesundheit," so Dr. Michael Brandt, Vizepräsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein und verantwortlich für den Bereich Prävention.

Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR Pressestelle Westring 496, 24106 Kiel Telefon: (0431) 2609260, Telefax: (0431) 26092615

(el)

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