Tag gegen Lärm / Motorräder - Sound vor Gesundheit
(Stuttgart) - Der derzeitige EU-Geräuschgrenzwert für Krafträder mit einem Hubraum von mehr als 175 cm³ liege exakt auf dem Niveau schwerer Lkw (80 dB (A)). Damit gehörten Motorräder gegenwärtig zur Kraftfahrzeugkategorie mit der höchste Lautstärke, kritisierte der ACE aus Anlass des Internationalen Tages gegen Lärm, der an diesem Mittwoch (28. April) begangen wird. Viel Lärm beeinträchtige die Lebensqualität und schade der Gesundheit. Dagegen diene die charakteristische Geräuschkulisse bei hohen Frequenzen den Motorradherstellern immer noch als Kaufanreiz. Der von Motorrädern häufig verursachte Lärm werde aber gemeinhin eher als störend empfunden, merkte der ACE an. Hinzu komme, dass Motorräder besonders häufiger an Wochenenden und Feiertagen gefahren würden, also zu Zeiten, wo das Bedürfnis nach Erholung und Ruhe besonders groß sei.
Der ACE fordert deshalb, die Lärmgrenzwerte für Motorräder denen für Pkw anzugleichen. Seit Oktober `96 gelte für Pkw ein so genannter Vorbeifahrtlärm von maximal 74 dB (A). Damit wird die messbare Lautstärke nach "Schalldruck" in Dezibel A festgelegt. Das Lärmminderungspotenzial bei Motorrädern schätzt der ACE auf bis zu 15 dB (A).
Gesundheitsgefährdender Verkehrslärm wird nach Darstellung des ACE aber nicht allein von Motoren hervorgerufen. Insbesondere entstehe der Lärm bei Pkw und Lkw aufgrund von Fahrgeräuschen, die auf Reifen und Straßenbelag zurückzuführen seien. Deshalb hält es der Club für sinnvoll, bei allen neuen Straßenbaumaßnahmen in einen geräuscharmen Fahrbahnbelag zu investieren. Auch durch eine spezielle Beschaffenheit von Autoreifen ließe sich der Verkehrslärm mindern. Besonders in Wohngebieten dienten Tempolimits und weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung der Lärmbegrenzung.
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