Tarifeinigung bei der Berliner Verlagsgruppe: Keine Panik bei Heuschreckenalarm
(Berlin) - Nach mehrmonatigen Verhandlungen haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutsche Journalistenverband (DJV) mit der BV Deutsche Zeitungsholding (Berliner Zeitung, Kurier) am 30. Oktober 2006 auf ein Beschäftigungssicherungsabkommen geeinigt. Dieses sieht eine erhebliche Erweiterung der Mitbestimmungsrechte für die über 700 Beschäftigten vor. Erstmals wurden auch eine tarifvertragliche Regelung von Informationsrechten in wirtschaftlichen Angelegenheiten, Personalplanung und Weiterbeschäftigung bei drohender Kündigung sowie konzernweite Altersregelungen erreicht.
Die Anstrengungen haben sich gelohnt, sagte ver.di-Vize Frank Werneke zu dem Abschluss. Werneke betonte, dass in keinen der bislang bestehenden Tarifverträge eingegriffen worden sei. Beschäftigungssicherung ist hier eine On-Top-Vereinbarung. Dass dies im Konflikt mit Finanzinvestoren erreicht wurde, sei einzig selbstbewussten, gewerkschaftlich gut organisierten Belegschaften und Arbeitnehmervertretern zu verdanken. Es gibt keinen Grund, bei so genanntem Heuschreckenalarm in Panik zu verfallen, sagte Werneke. Das Berliner Beispiel könnte Schule machen in Auseinandersetzungen auch mit anderen Verlagshäusern.
Im Dezember 2005 war die Verlagsgruppe von der Investorengruppe Mecom/VSS übernommen worden. ver.di als verhandlungsführende Gewerkschaft hatte daraufhin zusammen mit den Landesverbänden des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) Tarifforderungen u. a. zur Beschäftigungssicherung erhoben.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand
Harald Reutter, Pressesprecher
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: (030) 69560, Telefax: (030) 69563956
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