Tarifverhandlungen für Universitätsärzte auf der Kippe
(Berlin/Düsseldorf) - Auch nach der dritten Verhandlungsrunde zwischen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder für die 22.000 Ärzte an den Universitätskliniken gibt es keine greifbaren Ergebnisse. Trotz der Aufforderung des Marburger Bundes haben die Arbeitgeber kein konkretes Tarifangebot vorgelegt. "Die Situation ist unbefriedigend und kann nicht ohne Folgen für die Arbeitgeber bleiben", kritisierte der Verhandlungsführer des MB, Lutz Hammerschlag. In den kommenden Tagen werde man sich in den Gremien der Gewerkschaft über das weitere Vorgehen abstimmen. Der Marburger Bund fordert unter anderem eine durchschnittlich Einkommenserhöhung um neun Prozent, bessere Zeitzuschläge bei Überstunden, Nacht- und Samstagsarbeit, eine sofortige Anhebung der niedrigeren Ostgehälter auf Westniveau und eine Einbeziehung aller Ärzte in den Geltungsbereich des arztspezifischen Tarifvertrages
Hammerschlag: "Auch wenn die bisherigen Verhandlungsrunden als durchaus konstruktiv zu werten sind, ist ein konkretes Angebot der Arbeitgeber längst überfällig. Mit guten Gesprächen in angenehmer Atmosphäre lässt sich der zunehmende Ärztefrust über ausbleibende Ergebnisse nicht kompensieren." Nach wie vor seien die ärztlichen Arbeitsbedingungen in den Universitätskliniken stark verbesserungswürdig. Von vereinbarten Zeiterfassungssystemen, von der vollständigen Bezahlung der Überstunden und von humanen Arbeitszeiten in den Universitätskliniken sei man meilenweit entfernt.
Quelle und Kontaktadresse:
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