Tarifverhandlungen in der Papierverarbeitung gescheitert
(Berlin) - Die Verhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Hauptverband der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HPV) über einen neuen Manteltarifvertrag für die rund 95.000 Beschäftigten der Papierverarbeitung sind in der vergangenen Nacht gescheitert.
Wir haben weit reichende Angebote vorgelegt, auch für betriebliche Öffnungsklauseln zur Arbeitszeit. So, wie die Arbeitgeber auf diese Angebote reagiert haben, können wir nur den Schluss ziehen, dass sie in Wahrheit kein Interesse am Erhalt des Flächentarifs in der Branche haben, sagte ver.di-Verhandlungsführer Frank Werneke.
In der zehnten Verhandlungsrunde hatten die HPV-Vertreter unbeirrbar darauf beharrt, Möglichkeiten zur Arbeitszeitverlängerung bis hin zu einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden ohne verbindliche Beschäftigungssicherung - zum Gegenstand rein betrieblicher Verein¬barungen zu machen: Was da unter dem Deckmantel der Arbeits¬platzsicherung daher kommt, öffnet in Wirklichkeit der Erpressung unserer Kolleginnen und Kollegen Tür und Tor und würde Arbeitsplätze vernichten statt zu erhalten, machte Werneke deutlich.
Bereits in der vergangenen Woche hatte eine Urabstimmung den Weg frei gemacht für unbefristete Streiks. 89,3 Prozent der an der Abstimmung Beteiligten hatten sich für Streik ausgesprochen. Jetzt wird die Auseinandersetzung in den Betrieben entschieden, kündigte ver.di-Vize Werneke an. ver.di werde in Verhandlungen über Haus- und Konzerntarifverträge eintreten, um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten tariflich abzusichern. Verhandlungen mit dem HPV über einen neuen Manteltarifvertrag werde es zunächst nicht geben. ver.di sei aber bereit zu Verhandlungen über einen neuen Vergütungstarifvertrag.
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ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand
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