Tarifverhandlungen vor Scheitern / Charité-Ärzte bereiten sich auf Streik vor
(Berlin) - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) hat das Angebot des Charité-Vorstandes für einen Tarifvertrag der 2 200 Berliner Universitätsärzte abgelehnt. "Was wir hier zurzeit erleben, ist eine unerträgliche Salamitaktik der Arbeitgeber", zeigte sich der Bundesvorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Frank Ulrich Montgomery, verärgert. Im Kern hatte man sich in den Vorrunden bereits über viele Eckpunkte geeinigt. Beim letzten Tarifangebot seien die Arbeitgeber jedoch aus unerklärlichen Gründen weit hinter den erzielten Teilkompromissen zurückgewichen.
Ähnliches habe die Ärztegewerkschaft auch bei der Tarifauseinandersetzung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) erlebt. Montgomery: "Entweder ist dieses Verhalten der Arbeitgeber systematisch geplant oder im höchsten Maße unzuverlässig. Beides ist für uns nicht akzeptabel."
Die Ärztegewerkschaft habe noch am Montagabend dem Charité-Vorstand ein letztes Gegenangebot vorgelegt. "Die Geduld der Ärzte ist am Ende", sagte der Vorsitzende des Marburger Bundes Berlin, Dr. Matthias Albrecht. In den vergangenen Jahren sei den Medizinern das Gehalt durch wahre Einsparorgien massiv gekürzt worden. Bis Donnerstag (6. April), 15:00 Uhr sollen sich die Arbeitgeber entscheiden, ob sie auf der Grundlage des Gewerkschaftsangebotes einen Tarifvertrag bis spätestens Samstagvormittag (8. April) aushandeln werden, um den Ärzten wieder tariflich gesicherte Arbeitsbedingungen zu garantieren. Werde dieser Fahrplan nicht eingehalten, würde man umgehend zur Urabstimmung schreiten, um Ärzte-Streiks auch an der Berliner Charité durchzuführen.
"Dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Charité muss klar sein, dass einzig und allein sie im Falle einer Ablehnung unseres Angebotes die massiven Ärzte-Streiks in Berlin zu verantworten haben", so der Berliner MB-Vorsitzende Albrecht.
Quelle und Kontaktadresse:
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