Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

TdL/Verdi-Tarif für Ärzte unwirksam / Montgomery: Wir wollen Ärzte-Tarif weiterverhandeln

(Magdeburg) - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) hat bei ihrer 109. Hauptversammlung am vergangenen Wochenende in Magdeburg den zwischen Verdi und Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) abgeschlossenen Tarifvertrag scharf kritisiert. „Dieser Vertrag hat für die 22.000 Ärzte in den Universitätskliniken und Landeskrankenhäusern überhaupt keine Bedeutung, da Verdi so gut wie keine Ärzte organisiert und deswegen keine Legitimation hat, für Mediziner zu handeln“, so der Vorsitzende des MB, Dr. Frank Ulrich Montgomery. Die einzige legitime Vertretung der Klinikärzte sei der Marburger Bund, der von insgesamt 146.000 angestellten und beamteten Ärzten über 105.000 gewerkschaftlich organisiert.

Montgomery warf Verdi-Chef Frank Bsirske vor, für die TdL „den billigen Jakob zu spielen.“ Nach 14 Wochen erfolgloser Verdi-Streiks sei Bsirske auf einen Tarifabschluss unter allen Umständen angewiesen gewesen. Als „Bauernopfer“ sollen nun die Universitätsärzte herhalten, denen man diesen „akademiker- und leistungsfeindlichen Tarifvertrag“ überstülpen wolle. So sollen nach Verdi-Vorstellung Ärzte 42 Stunden in der Woche ohne vollen Lohnausgleich arbeiten. Zudem würde man Einmalzahlungen in Höhe von bis zu 450 Euro Ärzten gänzlich vorenthalten, während für alle anderen Berufsgruppen diese Zahlungen vorgesehen seien. Auch beim Weihnachtsgeld würden Ärzte massiv benachteiligt, da ihnen nur 30 Prozent zugestanden werden soll, während andere Berufsgruppe bis zu 95 Prozent erhielten.

Montgomery kündigte für diese Woche eine Reduzierung der Ärzte-Streiks an, um verschobene Operationen nachzuholen. „Die Bevölkerung steht mit großer Mehrheit hinter den Ärzte-Streiks, da Gesundheits- und Vertrauensschutz für unsere Patienten höchste Priorität genießen.“ Hartmut Möllring habe in dieser Woche die große Chance, mit einem guten und fairen Angebot die Tarifverhandlungen mit dem MB wieder aufzunehmen und eine Lösung im Tarifkonflikt herbeizuführen. Bleibe der TdL-Vorsitzende weiterhin betonköpfig, würden die Ärzte-Streiks ab dem 29. Mai erneut massiv verstärkt.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Athanasios Drougias, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 7468460, Telefax: (030) 74684616

(tr)

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