Pressemitteilung | Bundesverband der Fernstudienanbieter e. V.

Teilnehmerzahlen im DistancE-Learning seit 2003 um 35 Prozent gestiegen / Der Fachverband Forum DistancE-Learning stellt beim Deutschen Weiterbildungstag 2008 aktuelle Trends in Fernunterricht, Fernstudium und tutoriell betreutem E-Learning vor

(Hamburg) - Weiterbildung – ja gern, nur wann und wo? Fernlernen bzw. Fernstudieren ist für immer mehr Menschen in Deutschland die Methode ihrer Wahl, wenn sie sich neben Beruf und Familie weiterbilden. Dies bestätigt die im September 2008 veröffentlichte Fernunterrichtsstatistik. Über 341.000 Menschen belegten demnach im vergangenen Jahr einen staatlich zugelassenen Fernlehrgang oder ein Fernstudium an einer Fernhochschule. Das sind 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit 2003 sind die Teilnehmerzahlen sogar um 35 Prozent gestiegen*. Diese aktuellen Marktdaten gab der Fachverband Forum DistancE-Learning, Kooperationspartner beim diesjährigen Deutschen Weiterbildungstag, im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 25. September 2008 in Berlin bekannt. „Lebenslanges Lernen kann nur funktionieren, wenn wir geeignete Rahmenbedingungen schaffen, die zu den modernen Lebens- und Arbeitsbedingungen passen“, betonte Verbandspräsident Dr. Martin H. Kurz. „Flexible Arbeitszeiten verlangen nach genauso flexiblen Lernzeiten, und die wachsende Mobilität in unserer Gesellschaft braucht ortsungebundene Bildungsangebote. DistancE-Learning ist hier eine ideale Lösung.“

Fünfjahresvergleich zeigt: Frauen und Generation 40plus legen zu

Im Fünfjahresvergleich lassen sich deutliche Trends erkennen. Mit 53 Prozent bilden Frauen mittlerweile die Mehrheit unter den Fernlernenden. Vor fünf Jahren waren es erst 48 Prozent – vor 15 Jahren gerade einmal 32 Prozent. „Frauen investieren also zunehmend in ihre Qualifikation, und sie wissen es zu schätzen, dass DistancE-Learning eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Weiterbildung möglich macht“, begründet Dr. Kurz diese Entwicklung. Wie wichtig DistancE-Learning grundsätzlich für das Lebenslange Lernen ist, zeigt sich bei der Zahl der über 40-Jährigen: 22 Prozent der Fernlernenden sind heute älter als 40 Jahre, vor fünf Jahren lag ihr Anteil bei 19 Prozent. Ein Vergleich der absoluten Zahlen zeigt: Von 2003 bis 2007 hat die Zahl der Fernlernenden über 40 um 38 Prozent zugenommen. 42 Prozent der Fernlernenden sind heute zwischen 20 und 30 Jahre alt (2003: 40 Prozent), 32 Prozent zwischen 30 und 40 (2003: 38 Prozent).

Zu den beliebtesten Themen gehören seit Jahren Fernlehrgänge rund um Wirtschaft und kaufmännische Praxis (2007: 25 Prozent, 2003: 25 Prozent) sowie Kurse zur Schulbildung (2007: 18 Prozent, 2003: 19 Prozent). Insgesamt hat in den vergangenen fünf Jahren die Themenvielfalt und auch die Anzahl der Lehrgänge und Anbieter deutlich zugenommen. Konnten Interessierte im Jahr 2003 zwischen rund 2.000 Lehrgängen von 285 Anbietern wählen, stehen heute 2.230 DistancE-Learning-Kurse zur Auswahl, an 330 zum größten Teil hoch spezialisierten Instituten. 90 Prozent der Institute bieten bis zu 10 Lehrgänge an, nur wenige haben ein breit gefächertes Sortiment. Zwei Drittel aller staatlich zugelassenen Fernlehrgänge werden von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) als E-Learning eingestuft.

DistancE-Learning bietet anerkannte Abschlüsse

Den DistancE-Learnern geht es nicht nur um neues Fachwissen, auch auf die Art des Abschlusses kommt es ihnen an: 18 Prozent der aktuell über 341.000 DistancE-Learner studieren an einer Fernhochschule, wollen also einen akademischen Abschluss per Fernstudium erlangen. Eine von ihnen ist Fernstudienabsolventin Sylvia Rother (39) aus Kresbron am Bodensee, die auf der Auftaktveranstaltung als „Vorbild der Weiterbildung“ mit einem Ehrenpreis des Deutschen Weiterbildungstages 2008 ausgezeichnet wurde. Als berufstätige Mutter hat sie sich per Fernstudium zur Diplom-Ingenieurin (FH) fortgebildet und arbeitet heute sehr erfolgreich in dieser Männerdomäne.

Auch unterhalb der Hochschulebene werden per DistancE-Learning oftmals staatliche bzw. öffentlich-rechtliche Abschlüsse angestrebt. 36 Prozent der Fernlernenden belegen Fernlehrgänge, die zum Beispiel auf IHK-Prüfungen, auf staatliche Betriebswirt- oder Techniker-Prüfungen oder auf Schulabschlüsse vorbereiten. Grundsätzlich schließt in Deutschland jeder staatlich zugelassene Fernlehrgang mit einem Zertifikat oder Zeugnis des jeweiligen Instituts ab, das die erlangten Kenntnisse belegt. Dies ist Auflage der ZFU, die Fernlehrgänge vor ihrer Zulassung und auch danach in regelmäßigen Abständen überprüft. In der deutschen Wirtschaft werden DistancE-Learner als besonders engagierte und zielstrebige Mitarbeiter geschätzt, so das Ergebnis regelmäßiger repräsentativer forsa-Umfragen.

DistancE-Learning im Unternehmen ausbaufähig

Wachstumspotenzial sieht der Fachverband vor allem im Bereich der Mitarbeiterfortbildungen seitens der Unternehmen: Gerade einmal 8 Prozent der über 341.000 Fernlernenden nutzen DistancE-Learning im Rahmen betrieblicher Weiterbildungsmaßnahmen. „Das Umdenken findet zwar schon statt, doch die Umsetzung hinkt noch hinterher“, so Verbandspräsident Dr. Kurz. „Viele Unternehmen kennen und schätzen die Mischung aus flexibler Zeiteinteilung und intensiver tutorieller Eins-zu-Eins-Betreuung beim DistancE-Learning. Auch die Möglichkeit, Kursinhalte auf die Belange der Unternehmen anzupassen wird zunehmend erkannt. Wir gehen daher davon aus, dass in den kommenden Jahren der Anteil der Menschen, die über ihren Arbeitgeber an Fernstudien teilnehmen, weiter anwächst.“

Informationen zu DistancE-Learning-Angeboten in Deutschland sowie Tipps und Tricks zum Fernstudieren finden Interessierte auf der Website des Forum DistancE-Learning: www.forum-distance-learning.de.

* Im Jahr 2003 wurden erstmals die Fernlernenden im Verlauf eines ganzen Jahres gezählt, nicht mehr nur die am Stichtag, 31. Dezember, eingeschriebenen Kursteilnehmer/innen.

Die Fernunterrichtsstatistik wird jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und mit Unterstützung des Forum DistancE-Learning vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) (bis 2007 vom Statistischen Bundesamt) in einer freiwilligen Befragung der Anbieter von staatlich zugelassenen Fernlehrgängen erhoben.

Quelle und Kontaktadresse:
Forum DistancE-Learning Der Fachverband für Fernlernen und Lernmedien e. V. Pressestelle Doberaner Weg 22, 22143 Hamburg Telefon: (040) 67570280, Telefax: (040) 67570282

(el)

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