Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

Teure Erdöl- und Erdgasimporte belasten bayerische Außenhandelsbilanz

(MĂŒnchen) - Bayern hatte in den Monaten Januar bis Oktober zwar nominal 12,6 Prozent mehr Ausfuhren als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das geht aus den gestern vom Bayerischen Landesamt fĂŒr Statistik veröffentlichten Außenhandelszahlen fĂŒr Oktober 2022 hervor. "Die Steigerungen sind aber zu großen Teilen inflationsbedingt und damit kein echtes Wachstum. Unter dem Strich steht ein Außenhandelsdefizit von 29,7 Milliarden Euro, da der Wert der Importe mit 20,1 Prozent wesentlich stĂ€rker gestiegen ist als der Wert der Exporte. Ein zentraler Grund dafĂŒr sind die extrem verteuerten Energieimporte. Der Freistaat hat im Zeitraum von Januar bis Oktober 2022 16,1 Milliarden Euro fĂŒr Erdöl- und Erdgaseinfuhren bezahlt, das sind rund 64,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2021. ZusĂ€tzlich haben sich zahlreiche weitere VorleistungsgĂŒter massiv verteuert. Diese Kosten können die Betriebe nicht oder nicht im vollen Umfang an ihre Kunden auf den WeltmĂ€rkten weitergeben", erklĂ€rt Bertram Brossardt, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Der aktuelle Krisen-Cocktail aus explodierenden Energiekosten, Inflation, Material-, Rohstoff- und Energiemangel sowie ArbeitskrĂ€fteknappheit belastet die bayerische Exportwirtschaft. "Die wertmĂ€ĂŸige Summe der Exporte aus dem Freistaat mag auf einen Rekordkurs 2022 hinweisen, mengenmĂ€ĂŸig sind unsere Ausfuhren in den ersten zehn Monaten des Jahres jedoch leicht zurĂŒckgegangen. Und die Perspektive ist nicht besser. Die Weltkonjunktur kĂŒhlt sich ab und damit sinkt auch die Nachfrage nach Produkten aus dem Freistaat. Die Exporte sind ein Motor der bayerischen Wirtschaft. Dieser Motor gerĂ€t gerade ins Stottern", erlĂ€utert Brossardt.

Nominal legten die Ausfuhren in alle drei zentralen MĂ€rkte fĂŒr bayerische Produkte im Zeitraum von Januar bis Oktober zu (Europa +11,4 Prozent, USA +23,2 Prozent, China +4,0 Prozent). Dazu Brossardt: "Diese ZuwĂ€chse mĂŒssen wir vor dem Hintergrund der Inflation sehen. Sie zeigen aber zwei Dinge deutlich: Der derzeit gegenĂŒber dem Dollar schwache Euro macht bayerische Produkte fĂŒr die USA attraktiver. Und die nach wie vor strenge Null-Covid-Politik Chinas bremst die dortige konjunkturelle Entwicklung und damit auch die Nachfrage nach Waren aus Bayern."

Mit Blick auf einzelne Warengruppen erklÀrt Brossardt: "WÀhrend die Pkw-Exporte in den ersten zehn Monaten nominal um 24,4 Prozent und die Maschinenexporte um 5,9 Prozent zulegen konnten, sanken die Ausfuhren von Fahrgestellen, Karosserien und Motoren trotz Inflation leicht um 0,1 Prozent."

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 MĂŒnchen Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

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