Pressemitteilung | Deutscher Bühnenverein - Bundesverband der Theater und Orchester

Theater integrieren Ausländer

(Köln) - Rund 15 Prozent der Theater- und Orchestermitarbeiter sind Ausländer. Dies ergibt sich aus einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Bühnenvereins bei seinen 240 Mitgliedstheatern und -orchestern. Beschäftigt werden dort (einschließlich der Privattheater) rund 60.000 Mitarbeiter. Rund 9.000 dieser Mitarbeiter kommen aus dem Ausland, und zwar insgesamt aus 104 Ländern der Welt. Die Liste umfasst neben den meisten Ländern Europas auch Länder wie Ägypten, Afghanistan, Bangladesch, Costa Rica, Ecuador, Indonesien, Israel, Kamerun, Kenia, Mauritius, Neuseeland, Palästina, Peru, Usbekistan und Vietnam.

Aus Sicht des Bühnenvereins wären viele Theater und Orchester überhaupt nicht mehr spielfähig, wenn nicht insbesondere im Chor, im Orchester und im Ballett, ausländische Künstler in Deutschland arbeiteten. "Die Tätigkeit der vielen ausländischen Mitarbeiter in den Theatern hilft darüber hinaus, Vorurteile gegen Ausländer abzubauen. So werden die Theater und Orchester zum Ort von Internationalität, Völkerverständigung und Integration", kommentierte der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Prof. Jürgen Flimm, das Ergebnis der Umfrage.

Der Bühnenverein fordert die Bundesregierung auf, für Deutschland dem Beispiel Österreichs zu folgen, wo nunmehr ausländischen Künstlern, die in Österreich arbeiten wollen, ohne weitere Prüfung eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erteilt wird. "Es ist notwendig, die Entscheidungen der alten Bundesregierung rückgängig zu machen, mit denen die Beschäftigung von ausländischen Künstlern eingeschränkt wurde", fügte Flimm seiner Erklärung hinzu.

Der Bühnenverein plant, mit Beginn der Spielzeit 2001/02 zur Unterstützung der Aktion "Gesicht zeigen", die vom Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, und vom Sprecher der Bundesregierung, Uwe-Carsten Heye, ins Leben gerufen wurde, eine Initiative gegen "Gewalt und Intoleranz" zu starten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bühnenverein - Bundesverband deutscher Theater St.-Apern-Str. 17-21 50667 Köln Telefon: 0221/208120 Telefax: 0221/2081228

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