Pressemitteilung | Deutsches Komitee für UNICEF e.V.

Todesgefahr wächst von Stunde zu Stunde: 700.000 Kinder leiden unter Verletzungen, Krankheiten und Traumata / Hilfe kommt jetzt durch

(Köln) - Für die Menschen in der indonesischen Provinz Aceh wächst mit jeder Stunde die Todesgefahr. UNICEF befürchtet, dass die Kombination aus noch unbehandelten Verletzungen, Krankheiten und Hunger viele Opfer unter den Kindern fordern könnte. Nach UNICEF-Schätzungen sind in Aceh etwa 700.000 Kinder von Krankheiten, Nahrungs- und Wassermangel, körperlichen Verletzungen, seelischen Traumata oder dem Verlust von Angehörigen betroffen. Häufigste Krankheiten sind Durchfall, Fieber, Hautkrankheiten, Atemwegserkrankungen, Kopf- und Magenschmerzen. Die medizinische Versorgung in der Krisenprovinz ist zusammengebrochen: Viele Mitarbeiter der Gesundheitsdienste kamen bei der Katastrophe ums Leben, es gibt nur ein einziges Krankenhaus. Auch das lokale UNICEF-Büro in Banda Aceh wurde zerstört, doch neun UNICEF-Mitarbeiter sind vor Ort und organisieren die Nothilfe. Ein Großteil der Menschen in den isolierten Küstendörfern hat seit fast einer Woche kein sauberes Trinkwasser und keine Nahrung mehr, viele sind schwer verletzt. „Selbst kleinere Verletzungen und einfache Erkrankungen können unter diesen extremen Umständen schnell zum Tod führen“, berichtet UNICEF-Mitarbeiter John Budd aus Indonesien.

Mit Hochdruck baut UNICEF gemeinsam mit den Behörden, UN- und Nichtregierungsorganisationen die Nothilfe in Aceh auf. UNICEF-Mitarbeiter berichten, dass am Sonntag endlich die ersten Transporte mit Nahrung und Medikamenten durchkamen. Lastwagen und Helikopter sind im Einsatz. Zur Zeit brauchen Lkw-Transporte von Medan bis in das Katastrophengebiet jedoch zwischen 12 und 15 Stunden. UNICEF hat 40 Notapotheken mit Medikamenten für bis zu 40.000 Menschen nach Banda Aceh gebracht. Ab Montag werden diese mit Booten in die verwüsteten Orte entlang der Westküste transportiert, die für Hilfe bisher unerreichbar waren. Gesundheitspersonal begleitet die Transporte, um Kranke und Verletzte zu versorgen.

UNICEF bringt morgen 8.000 Plastikplanen und 6.000 Hygienesets mit Wasserreinigungstabletten, Seife und Kanistern in die Region. Weitere Hilfsgüter, darunter Vitamin A, Entwurmungstabletten, Wasserreinigungstabletten, Zucker-Salz-Lösung gegen das Austrocknen bei Durchfall und 25.000 Mückennetze sind unterwegs. Außerdem bereitet UNICEF die Betreuung unbegleiteter und traumatisierter Kinder vor. UNICEF-Direktorin Carol Bellamy ist auf dem Weg in das Katastrophengebiet und wird am Dienstag in Indonesien eintreffen.

UNICEF ruft weiter dringend zu Spenden auf:
Spendenkonto 300.000
Bank für Sozialwirtschaft: 370 205 00
Stichwort: Erdbeben Asien
oder im Internet: www.unicef.de
Bitte wenden Sie sich an die UNICEF Pressestelle, 0221/93650-235.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Komitee für UNICEF e.V. Pressestelle Kristina Müller Höninger Weg 104, 50969 Köln Telefon: 0221/936500, Telefax: 0221/93650279

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