Umfrage: Jede:r Zehnte ohne private Haftpflicht-Versicherung
(Potsdam) - Viele Menschen sind nicht ausreichend gegen existenzielle Risiken abgesichert. Das ergab eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen. Gleichzeitig genießen einige Versicherungsprodukte hohes Ansehen, obwohl sie für die wenigsten Menschen einen echten Nutzen bieten. Um den eigenen Versicherungsschutz zu überprüfen, hilft der Versicherungs-Check der Verbraucherzentralen: Das Online-Tool liefert eine erste Einschätzung, welche Versicherungen sinnvoll und welche vermutlich überflüssig sind.
Check: Welche Versicherungen brauche ich?
Viele Verbraucher:innen finden es schwer zu beurteilen, welche Versicherungen für sie wirklich wichtig sind. Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) einer repräsentativen Umfrage des Instituts infas quo im Auftrag der Verbraucherzentralen empfindet das Angebot an Versicherungsprodukten als unübersichtlich und schwer verständlich. Um bei der Einschätzung zu helfen, haben die Verbraucherzentralen den Versicherungs-Check entwickelt. Das Online-Tool bietet eine erste Orientierung und stuft Versicherungsprodukte nach Relevanz ein. „Der Versicherungs-Check ist ein guter Einstieg, um sich mit dem aktuellen Schutz auseinanderzusetzen. Er gibt einen Überblick, zeigt mögliche Lücken und hilft damit zu entscheiden, wie sinnvoll die eigenen Versicherungen sind“, erklärt Erk Schaarschmidt, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.
Absicherung existenzieller Risiken hat Priorität
Wie wichtig es ist, sich mit der eigenen Absicherung auseinanderzusetzen, zeigen die Antworten der Befragten: Jeder Zehnte (13 Prozent) ist nicht privat haftpflichtversichert, 67 Prozent der Berufstätigen geben keine Absicherung für den Fall einer Berufsunfähigkeit an. Beide Versicherungen decken Situationen ab, die gravierende Folgen für Einkommen oder Vermögen haben können und sind daher besonders wichtig. „Wir empfehlen, existenzbedrohende Risiken immer abzusichern. Wer zum Beispiel versehentlich einen Brand auslöst oder bleibende Personenschäden verursacht, ist ohne Haftpflichtversicherung oft finanziell ruiniert. Diese Versicherung hat daher absolute Priorität. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für jeden sinnvoll, der finanziell von seinem Arbeitseinkommen abhängig ist“, sagt Schaarschmidt.
Unnötige Versicherungen vermeiden
Gleichzeitig hält laut der Repräsentativbefragung jeder Zweite (50 Prozent) eine private Rentenversicherung, jeder Vierte (24 Prozent) eine Kapitallebensversicherung und jeder Fünfte (20 Prozent) eine Sterbegeldversicherung für wichtig. „Nach unserer Erfahrung werden solche Versicherungen intensiv beworben. Diese kapitalbildenden Versicherungsprodukte sind nach Einschätzung der Verbraucherzentralen jedoch für die wenigsten Menschen sinnvoll“, so Schaarschmidt.
Überprüfung der Versicherungen alle zwei bis drei Jahre sinnvoll
Positiv ist: Laut eigenen Angaben kümmert sich die Mehrheit der Befragten regelmäßig um ihren Versicherungsschutz und schätzt unabhängige Informationen. „Verbraucher:innen sollten alle zwei bis drei Jahre ihre Versicherungen überprüfen und zusätzlich immer dann, wenn sich die Lebensumstände wesentlich ändern, etwa durch Auszug, Heirat, Scheidung, Familienzuwachs oder Renteneintritt“, empfiehlt Schaarschmidt. Wer dabei überflüssige Versicherungen anpasst oder kündigt, kann deutlich sparen.
Zum „Check: Welche Versicherungen brauche ich?“ geht es hier: verbraucherzentrale.de/versicherungs-check
Hintergrund zur Umfrage
Im Auftrag der Verbraucherzentrale Brandenburg befragte das Marktforschungsunternehmen infas quo GmbH zwischen dem 23. und 27. Oktober 2025 online bundesweit 1.110 in Privathaushalten lebende, deutschsprachige Personen zwischen 18 und 69 Jahren. Befragungsdetails und -ergebnisse hier: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/weitere-versicherungen/check-welche-versicherungen-brauche-ich-113573
Der „Check: Welche Versicherungen brauche ich?“ wurde von der Verbraucherzentrale Brandenburg gemeinsam mit den Verbraucherzentralen Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen im Rahmen des Projektes „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ entwickelt. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Brandenburg e.V., Joshua Jahn, Pressesprecher(in), Babelsberger Str. 12, 14473 Potsdam, Telefon: 0331 29871-0
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