Umsätze im Februar enttäuschend / Einzelhandel startet schwach ins Jahr 2003
(Berlin) - Die enttäuschenden Februarumsatzzahlen bestätigen die Einschätzung des Handelsverband BAG, dass eine Trendwende im Einzelhandel noch in weiter Ferne liegt. Nach dem leichten Umsatzplus im Januar ist gemäß den heute veröffentlichten vorläufigen amtlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes im Februar der Umsatz im Einzelhandel insgesamt wertmäßig um 0,2 Prozent zurückgegangen und preisbereinigt um 0,4 Prozent gestiegen. Die reale Entwicklung fiel damit etwas günstiger als die wertmäßige aus, was darauf zurückzuführen ist, dass das durchschnittliche Preisniveau im Einzelhandel zurzeit rückläufig ist. Noch stärker als schon im Januar zeigt sich damit, dass die Einzelhändler durch ihre vielfältigen Rabattaktionen und Sonderangebote zwar mehr absetzen, das jedoch bei kleineren Kassenbons. Der Mehrabsatz bei günstigsten Einkaufspreisen für die Verbraucher geht zulasten der ohnehin geringen Margen im Einzelhandel, kommentierte Hauptgeschäftsführer Johann D. Hellwege.
Es habe sich leider gezeigt, dass selbst die hohen Preisnachlässe das Eis bei den Verbrauchern nicht brechen konnten. Im Gegenteil seien die Verbraucher, die nicht nur eine gesamtwirtschaftliche Rezession mit noch steigender Arbeitslosigkeit befürchteten, sondern durch die bevorstehenden Reformen bei Steuern und Sozialversicherungen auch weitere persönliche Einkommensverluste erwarteten, durch den drohenden Irak-Krieg noch weiter verunsichert worden. Sollte der Krieg länger anhalten, dürfte dies die Konsumstimmung weiter drücken, so Hellwege. Wir brauchen daher dringend positive Signale, auch von der Politik, um das lang anhaltende Konsumstimmungstief zu überwinden.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind sogar bei Lebensmittelgeschäften mit breitem Sortiment (Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte) die noch im Januar festzustellenden hohen Umsatzzuwächse erheblich geschrumpft (nominal + 0,3 Prozent; real + 1,6 Prozent). Im Einzelhandel mit Nicht-Nahrungsmitteln sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 0,5 Prozent und preisbereinigt um 0,4 Prozent. Besonders enttäuschend verliefen die Februarumsätze für den Facheinzelhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhen (nominal 5,0 Prozent; real 4,5 Prozent), der sich durch nochmalige deutliche Preisnachlässe für die Waren im Winterschlussverkauf mehr erhofft hatte.
Nach wie vor setzt sich der Versandhandel von der allgemeinen Umsatzentwicklung des Einzelhandels positiv ab, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Vormonaten (Februar: nominal 1,5 Prozent; real 1,1 Prozent). Die gegenüber dem Januar deutlich verbesserten Umsatzzahlen des Statistischen Bundesamtes für den sonstigen Einzelhandel mit Waren verschiedener Art, zu dem die Waren- und Kaufhäuser gehören (nominal + 3,9 Prozent; real + 4,3 Prozent), könne er sich jedoch nicht erklären, so Hellwege abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (BAG)
Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin
Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088
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