Umweltmediziner: Alzheimer wegen Feinstäube
(Stuttgart) - Der Stuttgarter Umweltmediziner Rainer Dierkesmann hat die Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) relativiert, wonach in Deutschland pro Jahr bis zu 14.000 "Feinstaub-Tote" zu beklagen sind.
Bei solchen Zahlen handele es sich um "theoretische Betrachtungen." In einem Gespräch mit der vom ACE Auto Club Europa herausgegebenen Zeitschrift LENKRAD sagte der Spezialist für Lungenheilkunde: "Bei Auto- oder Motorradunfällen kommen auch viele junge Menschen ums Leben, während durch die Stäube vorwiegend mehr kranke Menschen etwas früher sterben, als sie sonst sterben würden." Das sei schlimm genug, aber trotzdem eine andere Dimension.
Dierkesmann, der auch den Beiräten für Umweltschutz der Stadt Stuttgart und der Europäischen Akademie für Umweltfragen angehört, erhob Bedenken gegen Fahrverbote. Sie brächten wenig Verbesserung und seien ein relativ intensiver Eingriff in die persönliche Bewegungsfreiheit. Dierkesmann füge hinzu: "Bei wirklich hohen Schadstoffkonzentrationen müsste der Schutz der Gesundheit allerdings über die Bewegungsfreiheit gestellt sein." Nach Dierkesmanns Ansicht führen Staubbelastungen relativ häufig zu Herzkrankheiten und nicht nur, wie ursprünglich vermutet, zu Lungenkrankheiten. Da die ultrafeinen Partikel möglicherweise auch zu Veränderungen in Teilen des Gehirns führten, würden sie auch für die Alzheimer-Krankheit verantwortlich gemacht. "Das ist zwar noch nicht bewiesen aber es spricht eine Menge dafür, dass diese Mikro feinen Stäube möglicherweise auch etwas mit Alzheimer zu tun haben", betonte Dierkesmann gegenüber ACE LENKRAD.
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