Pressemitteilung | Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZDK)

Umweltpolitischer Sprecher des ZdK fordert Ausstieg aus der Atomkraft

(Bonn) - In der aktuellen Diskussion über die Nutzung der Atomenergie spricht sich der umweltpolitische Sprecher des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Michael Lentze, erneut für einen Atomausstieg aus. "Auch eine zivile Nutzung der Atomenergie ist aufgrund der technischen Unwägbarkeiten der Technologie sowie den für menschliches Ermessen unabsehbaren Folgen möglicher Unfälle ethisch nicht verantwortbar", so Lentze unter Verweis auf einen Beschluss aus dem Jahr 2008, in dem sich das ZdK gegen eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke und für einen Ausstieg aus der Atomkraft ausgesprochen hat.

Das von der Bundesregierung vorgeschlagene Moratorium im Hinblick auf die kürzlich beschlossene Verlängerung der Laufzeiten deutscher Kernkraftwerke begrüßt Lentze daher ausdrücklich. Nach seiner Einschätzung reicht dieser Schritt jedoch nicht aus. "Es ist vielmehr notwendig, den bereits eingeschlagenen Weg hin zur Nutzung regenerativer Energien noch konsequenter zu beschreiten", fordert der ZdK-Sprecher. "Deshalb ruft das ZdK die Bundesregierung dazu auf, für die notwendigen Investitionen in erneuerbare Energien noch stärker zu werben und wie angekündigt Mittel für noch intensivere Forschungsarbeiten in diesem Kontext zur Verfügung zu stellen."

Das Gesetz zur Verlängerung der Laufzeiten müsse umgehend zurückgenommen werden. Ein lediglich dreimonatiges Moratorium reiche in keinem Fall aus. "Deshalb ist das Anliegen des Bundesumweltministers Norbert Röttgen, für die Nutzung der Kernenergie eine deutlich kürzere Zeitspanne vorzusehen, sehr unterstützenswert", erklärt Lentze.

Gleichzeitig warb er dafür, den Atomausstieg zwingend mit einer grundsätzlichen Debatte über die zukünftige Energieversorgung in Deutschland zu verbinden. Lentze wörtlich: "Wir brauchen eine breite gesamtgesellschaftliche Debatte über unsere zukünftige Energieversorgung. Die Konsequenzen eines Atomausstiegs und einer Energiewende müssen ehrlich und ernsthaft diskutiert werden. In vielen Bereichen des Lebens wird der bewusste Umgang mit Energie zu Veränderungen führen, die wir bereit sein müssen mitzutragen". Daher befürworte das ZdK den Vorschlag von Umweltminister Röttgen, alle wichtigen gesellschaftlichen Gruppen in eine solche Debatte einzubeziehen. Das ZdK werde eine Einladung dazu gerne annehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralkomitee der deutschen Katholiken Theodor Bolzenius, Pressesprecher Hochkreuzallee 246, 53175 Bonn Telefon: (0228) 382970, Telefax: (0228) 3829744

(mk)

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