Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Unfallstatistik 2013: Zunahme von Unfällen zeigt Dringlichkeit von Tempolimits / VCD fordert Bundesregierung zum Handeln auf - generelles Tempolimit rettet Leben

(Berlin) - Nach den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist 2013 das unfallreichste Jahr seit 1989 gewesen. Von einer positiven Entwicklung, wie sie noch vor zwei Wochen zum Tag der Verkehrssicherheit gepriesen wurde, gibt es keine Spur. Die insgesamt 2,4 Millionen Straßenverkehrsunfälle mit 3.339 Unfalltoten zeigen deutlich, dass der Handlungsbedarf weiterhin sehr groß ist. Besonders bedenklich ist die Zunahme der auf der Autobahn getöteten Verkehrsteilnehmer um 10,6 Prozent sowie der Anstieg der Fußgänger, die innerorts im Straßenverkehr ums Leben gekommen sind (+ 7,1 Prozent).

Anja Hänel, Referentin für Verkehrssicherheit beim VCD: "Ob im Stadtverkehr oder auf den Autobahnen, eine der Hauptunfallursachen ist die nichtangepasste Geschwindigkeit. Die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeiten ist der bekannte Lösungsansatz und es bedarf endlich des Mutes, diese Maßnahme umzusetzen."
Deutschland ist bis heute das einzige Land in Europa und das einzige Industrieland weltweit, das kein generelles Tempolimit auf Autobahnen kennt. Jedoch würde ein Tempolimit von 120 Stundenkilometer Unfälle vermeiden helfen, den Ausstoß des Treibhausgases CO2 um mindestens drei Millionen Tonnen pro Jahr reduzieren und so auch zu einer Einsparung von über einer Milliarde Liter Sprit führen. Letzteres ist wiederum mit entsprechenden Kostenentlastungen für die Verbraucher verbunden.

Auch innerorts bedeutet die Reduzierung der Basisgeschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometer eine deutliche Steigerung der Verkehrssicherheit. Der Anhalteweg von Pkw reduziert sich um mehr als die Hälfte bei Tempo 30. Das heißt, ein Auto, das bei Tempo 50 nach 13 Metern noch ungebremst auf eine Person trifft, käme bei Tempo 30 schon zum Stehen. Und kommt es doch zu einem Unfall, erhöht sich die Überlebenschance für einen angefahrenen Fußgänger von zehn bis 20 Prozent auf über 90 Prozent.
"Der politische Leitgedanke muss dem Ziel »Null Verkehrstote« folgen. Dafür brauchen wir ein generelles Tempolimit, das Leben rettet und das Klima schützt", betont Ingolf Hetzel, Mitglied des VCD-Bundesvorstandes. Die Bundesregierung ist aufgefordert, hier endlich ihren Beitrag zu leisten und das Thema Tempolimit aus der Tabuzone zu holen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Anja Smetanin, Pressesprecherin Wallstr. 58, 10179 Berlin Telefon: (030) 2803510, Fax: (030) 28035110

(sy)

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