Pressemitteilung | Christlicher Gewerkschaftsbund Deutschlands (CGB) -Hauptstadtbüro

Unternehmen für personelle Engpässe beim Automobilumschlag selbst verantwortlich / Neu- und Wiedereinstellungen beim GHBV erforderlich/ CGB sieht auch BLG in der Verantwortung

(Berlin) - Die von der BLG beklagten personellen Engpässe beim Automobilumschlag in den bremischen Häfen sind nach Auffassung des Bremer CGB von BLG und GHBV selbst zu verantworten. Während andere Branchen in der Wirtschafts- und Finanzkrise erfolgreich versucht haben, ihr Personal mittels Kurzarbeit und anderer Instrumentarien zu halten, wurde in den Häfen in großem Umfang Personal abgebaut.
Bluten mußte insbesondere der GHBV als Personaldienstleister der Hafenbetriebe, dessen Existenz zeitweise gänzlich zur Disposition stand. Das am Ende aufgrund erzwungener Lohnabstriche der Beschäftigten 500 Entlassungen weniger als geplant zu verzeichnen waren, wurde noch als großer politischer Erfolg gefeiert Jetzt rächt sich der Kahlschlag beim GHBV. Infolge der unerwartet schnellen konjunkturellen Erholung und des Exportboom der deutschen Automobilindustrie fehlen plötzlich insbesondere im Automobilumschlag hunderte von Arbeitskräften. Der GHBV, dessen Aufgabe es wäre, den Umschlagsbetrieben das benötigte Personal zur Verfügung zu stellen, sieht sich dazu kurzfristig nicht im Stande, so dass zur Beseitigung des Engpasses zwischenzeitlich sogar auf Leiharbeitnehmer aus Hamburg und Rostock zurückgegriffen wurde, was für den CGB völlig unverständlich ist.
Nach Auffassung des CGB ließe sich das personelle Problem relativ schnell lösen, wenn der GHBV seine Einstellungspraxis ändern würde. Es ist für den CGB völlig unverständlich, dass sich der GHBV trotz des sich abzeichnenden Aufschwungs in den Häfen zunächst gegen jegliche Wiedereinstellung von zuvor Entlassenen gesträubt hat, mit der Folge, das er bereits im letzten Jahr den Personalbedarf der BLG nicht decken konnte und diese zusätzlich Zeitarbeitsfirmen mit der Personalsuche beauftragte, die - anders als der GHBV - gerne auf deren erfahrene Ex-Beschäftigte zurückgriffen. Erst angesichts der akuten personellen Engpässe sah sich der GHBV genötigt, auch selbst für ehemalige Mitarbeiter einen Einstellungskorridor zur öffnen. Statt allen interessierten vormaligen Beschäftigten die Wiedereinstellung zu ermöglichen, setzt der GHBV auf Neueinstellungen, wobei für die geforderte vierwöchige Qualifizierung der neuen Mitarbeiter die Beitragszahler der Bundesagentur für Arbeit aufkommen müssen. Interessenten werden über
Zeitungsanzeigen und Info-Veranstaltungen der Arbeitsagenturen und JobCenter mit dem Versprechen einer Festeinstellung geworben. Tatsächlich erwartet die Absolventen der Qualifizierungsmaßnahmen nur ein kurzzeitiger, befristeter Vertrag ohne Garantie auf Verlängerung. Für den CGB ist es ein Skandal, wie hier ein Unternehmen die Kosten der Mitarbeiterbeschaffung der Allgemeinheit aufbürdet. Der CGB erwartet, dass die für den GHBV auf Kosten der Bundesagentur für Arbeit ausgebildeten Kräfte zumindest in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis übernommen werden. Von der BLG erwartet der CGB, dass sie zur Abdeckung des Personalbedarfs im Automobilumschlag auch verstärkt selbst Neueinstellungen vornimmt und bei akuten Engpässen auf Eurogate-Mitarbeiter zurückgreift statt auf auswärtige Leiharbeitnehmer. Die finanziellen Ressourcen hierfür sind vorhanden.
Der CGB erinnert daran, dass die BLG auf ihrer letzten Bilanzpressekonferenz am 04.05.2010 trotz Rückgangs der Umsatzerlöse eine Dividende von 10 Prozent vermelden konnte.

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