Unternehmensergebnisse der Landwirte nach Talfahrt mit positivem Trend
(Mainz) - Nach mehreren Wirtschaftsjahren mit negativer Ergebnisentwicklung in vielen Produktionssparten der Landwirtschaft konnten die Betriebe im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2010/2011 einen positiven Trend verbuchen. Damit setzt sich der vom Deutschen Bauernverband in der Vorstellung des Situationsberichtes 2011 vorgestellte Trend auch in Rheinland-Pfalz fort.
Nach einem Einbruch der Unternehmensergebnisse im Wirtschaftsjahr 2009/2010 konnten diese im Wirtschaftsjahr 2010/2011 auch in Rheinland-Pfalz im Durchschnitt aller Betriebe von 36.002 Euro auf rund 50.042 Euro verbessert werden. Vor allem in den Bereichen Ackerbau und Milchviehhaltung profitierten die Betriebe von einer positiven Marktentwicklung.
Positives sei auch aus dem Weinbau zu berichten, so Schindler. Nach mehreren guten Jahrgängen in Folge hätten die Winzer im Land ebenfalls leichte Zuwächse verbuchen können. Auch die Gemüseproduzenten seien mit dem Wirtschaftsjahr 2010/2011 zufrieden. Diese hätten allerdings im Jahr 2011 drastische Einbußen durch die EHEC-Krise hinnehmen müssen, was in der kommenden Bilanz zu Gewinneinbußen führen werde, so Schindler.
Dramatisch sehe es allerdings nach wie vor im Veredelungsbereich aus, erläuterte Schindler. Nach mehreren Jahren mit ruinösen Preisen hätten die Schweinehalter ihr Ergebnis zwar um 6 Prozent steigern können, ein Gewinn in Höhe von rund 26.160 Euro im Durchschnitt reiche jedoch nicht aus. Von dem Gewinn müssten die Betriebsleiterfamilien ihren Lebensunterhalt bestreiten, Einkommensteuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen, den Kapitaldienst leisten und zukunftsorientierte Investitionsmaßnahmen umsetzen.
Trotz der verbesserten Ergebnisse habe die Zahl der Betriebe in den vergangenen Jahren weiter abgenommen, erläuterte Schindler. Im Jahr 1999 habe es in Rheinland-Pfalz noch rund 35.000 landwirtschaftliche Betriebe gegeben, im Jahr 2011 gerade noch 20.000. Bei den Schweinehaltern sei der Rückgang noch drastischer. Vor allem die Sauenhalter hätten unter der Situation zu leiden. Von 1999 bis 2010 sei die Zahl der Sauenhalter von 1161 auf 373 Betriebe zurückgegangen. Da der Selbstversorgungsgrad für Schweinefleisch in Rheinland-Pfalz nur noch bei knapp über 10 Prozent liege und die Situation der Schweinehalter sich weiter verschärft habe, fordere der BWV bereits seit längerer Zeit ein Sonderprogramm für die Schweine haltenden Betriebe im Land.
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