Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

Unternehmensergebnisse der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft Besorgnis erregend

(Mainz) - Im Wirtschaftsjahr 2003/2004 mussten die rheinland-pfälzischen Landwirte wieder einmal Einkommenseinbußen hinnehmen, so der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, zu den aktuellen Auswertungen der Unternehmensergebnisse.

Im Durchschnitt aller Betriebe seien die Unternehmensergebnisse in Rheinland-Pfalz um rund 6 Prozent von 34.511 Euro auf 32.451 Euro je Betrieb gesunken. Dies sei der niedrigste Wert innerhalb der vergangenen Jahre. „Die Ergebnisse sind Besorgnis erregend und sicher nicht ausschließlich auf das Dürrejahr 2003 zurückzuführen, sondern auch ein klares Zeichen für das Versagen der rot-grünen Agrarpolitik“, kommentierte der Bauernpräsident die Ergebnisse.

Ackerbaubetriebe hätten zwar aufgrund der Preisentwicklung im Dürrejahr 2003 geringfügig um rund 500 Euro im Durchschnitt dazugewinnen können. Futterbaubetriebe mit Milch- und Fleischerzeugung hingegen haben rund 10 Prozent verloren. Aufgrund der verheerenden Dürre im Jahr 2003 waren viele Futterbaubetriebe gezwungen, teure Futtermittel zuzukaufen, was sich drastisch auf die Unternehmensergebnisse ausgewirkt habe, so Schindler.

Auch die Veredelungsbetriebe hätten nicht nur bereits seit einigen Jahren aufgrund der angespannten Preissituation im Schweinebereich mit rückläufigen Gewinnen zu kämpfen, sondern auch im Wirtschaftsjahr 2003/2004 ein Minus in Höhe von 4,7 Prozent hinnehmen müssen. Damit seien die Ergebnisse dieser Betriebe ebenfalls auf dem tiefsten Punkt innerhalb der vergangenen drei Jahre angekommen. Dies zeige auch der drastische Strukturwandel, welcher in der rheinland-pfälzischen Schweineproduktion seit einigen Jahren stattfinde. „Mit jedem Betrieb, der die Schweineproduktion aufgeben muss, gehen Rheinland-Pfalz wichtige Marktanteile verloren, die wir so schnell nicht wiedergewinnen werden“, kommentierte Schindler die Situation.

Im Weinbau sehe es nicht anders aus, so Schindler. Das Einkommen der rheinland-pfälzischen Weinbaubetriebe sei um rund 5 Prozent zurückgegangen. Trotz eines Jahrhundertjahrganges seien auch in diesem Bereich die Ertragseinbußen des Jahres 2003 deutlich zu spüren, so Schindler.

Als besonders Besorgnis erregend bezeichnete Schindler auch die Investitionszurückhaltung der Betriebe. „Wer nichts verdient, kann auch nichts investieren“, so Schindler. Genau an diesem Punkt sei die Landwirtschaft in vielen Bereichen angekommen. Die Nettoinvestitionen seien im Durchschnitt aller Betriebe von rund 2.500 auf 760 Euro je Betrieb gesunken. Nur 13 Prozent der Betriebsleiter seien in der Lage, pro Jahr mehr als 20.000 Euro in ihre Betriebe zu investieren. Und dies, obwohl Investitionen für eine effiziente Weiterentwicklung eines Unternehmens unbedingt notwendig seien.

Diese Investitionszurückhaltung wirke sich auch auf die der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereiche aus, so Schindler.

„Wenn wir nicht in der Lage sind, Investitionen zu tätigen, wird sich dies auf viele andere Bereiche, wie z. B. die Landmaschinenindustrie ebenfalls drastisch auswirken“. Schließlich stünden jedem Arbeitsplatz in der Landwirtschaft rund 3 bis 4 Arbeitsplätze in vor- und nachgelagerten Bereichen des Agribusiness gegenüber, so Schindler. Es sei daher dringend an der Zeit gegenzusteuern und nicht, wie vor zwei Wochen von der rot-grünen Bundesregierung mit den Beschlüssen zum Haushaltsbegleitgesetz geschehen, die Wettbewerbssituation der Landwirte weiter zu verschärfen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35, 55120 Mainz Telefon: 06131/62050, Telefax: 06131/620550

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