Unternehmertag des VVWL NRW / Verkehrswirtschaft beschließt Resolution gegen Mauterhöhung
(Münster) - Sinnloser Ökopopulismus und staatliche Raffgier mit deutlichen Worten haben sich die Delegierten des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL) am Wochenende gegen die vom Bundeskabinett beschlossene Mauterhöhung ausgesprochen. Minister Tiefensee verschleiere bewusst das wahre Ausmaß der zusätzlichen Belastung, so Transportunternehmer und VVWL-Vorsitzender Hermann Grewer. Klaus Peter Röskes, Transportlogistiker aus Heiligenhaus und stellvertretender Vorsitzender des VVWL, belegte, dass die Maut tatsächlich im Durchschnitt um 62 Prozent und selbst für die umweltfreundlichsten Fahrzeuge immer noch um 40 Prozent steigen werde. Während die Regierungen anderer Länder versuchen würden, ihren Transportunternehmern gegen die Auswirkungen der Ölkrise beizustehen, würde Deutschland seine Logistiker gegen die Wand fahren.
Hermann Grewer, der Erste Stellvertretende Vorsitzende Manfred Boes und der Möbellogistiker und stv. Vorsitzende Johannes Röhr machten deutlich, dass die Maut zwar als hausgemachtes Problem der Regierung anzusehen sei, aber im Gegensatz zum weltweiten Ölpreis immer noch einer politischen Kontrolle unterliege. Im September werde die Erhöhung der Maut im Bundesrat behandelt und kann dort noch gestoppt werden. Die Delegierten stellten sich einstimmig hinter die Verbandsführung und verabschiedeten eine deutlich gefasste Resolution des Gesamtverbandes VVWL gegen die Mauterhöhung, die an die Landesregierung Nordrhein-Westfalen gerichtet wurde.
Der weitere Verlauf des Unternehmertages wurde intensiv von Diskussionen rund um Themen aus der unternehmerischen Praxis geprägt. In einem Unternehmerforum diskutierten die Mitglieder am Nachmittag mit Vertretern der Nutzfahrzeughersteller DAF, Iveco, MAN und Mercedes Benz unter der Moderation von Anita Würmser, VerkehrsRundschau, über neue Trends in der Fahrzeugtechnik. Schwerpunkt der Diskussion waren angesichts der Dieselpreissteigerungen die zukünftigen technischen Einspar-Möglichkeiten beim Spritverbrauch sowie Entwicklungen beim Umweltschutz. Rudolf Ellensohn, Iveco, verblüffte die Teilnehmer mit dem Hinweis, dass in heutigen Versuchsmotoren die einströmende Laborluft schmutziger war als die ausströmenden Abgase.
Die Zukunft des Palettentauschs wurde in einem zweiten Unternehmerforum unter Leitung von Bernhard Hector, DVZ, erörtert. Auf seine Frage hin signalisierten alle Mitglieder, dass sie am liebsten sofort aus dem heutigen Modell des Palettentauschs aussteigen würden, da es für sie nur mit hohen Kosten und Aufwand verbunden sei. Als Ergebnis der Debatte kann festgehalten werden, dass nur eine Absprache, bei der alle Parteien ihre Aufgaben und Erwartungen im Palettentausch detailliert und im Rahmen ihrer tatsächlichen Möglichkeiten festschreiben, die ausführenden Transportlogistiker und Spediteure vor einem großen finanziellen Schaden bewahren kann.
In einer begleitenden Fachausstellung konnten sich die Mitglieder bei den Vertragspartnern des Verbandes über neue Serviceangebote informieren und von der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltung im Überschlagsimulator und Gurtschlitten von der lebensrettenden Wirkung des Sicherheitsgurts überzeugen lassen.
Getragen wurde die erste Veranstaltung des zum Jahreswechsel fusionierten NRW-Verbandes, der mit seinen 3.000 Mitgliedern über 100.000 Arbeitsplätze stellt, vom Erfahrungsaustausch der Mitglieder untereinander. Das war eine gelungene und runde Veranstaltung, war abschließend von allen Teilnehmern zu hören.
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(el)