Pressemitteilung | Verband Sonderpädagogik e.V. - Bundesverband

Unterstützung für Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen bzw. Sprachentwicklungsstörungen

(Würzburg) - Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Kinder im Vorschulalter oft nicht den Sprachstand haben, der erforderlich ist, um erfolgreich an schulischer Bildung teilhaben zu können. Die Spracherwerbsforschung belegt, dass eine rechtzeitige Diagnostik und Förderung von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen spätestens 1,5 Jahre vor Schuleintritt maßgeblich für eine optimale Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten sorgen können. Synopsen belegen, dass auf Grund der föderalen Strukturen der Bundesrepublik Deutschland die Verfahren in den einzelnen Ländern hinsichtlich Sprachstandserhebungen und sprachlicher Förderung sehr unterschiedlich sind.

In Mecklenburg - Vorpommern und in Thüringen werden zum Beispiel keine flächendeckenden Sprachstandserhebungen durchgeführt, in Bayern dagegen steht den Gesundheitsämtern das Bayerische Einschulungssprachscreening als standardisiertes Verfahren zur Verfügung und in Hamburg ist seit ca. 20 Jahren das Viereinhalbjährigen-Vorstellungsverfahren etabliert und evaluiert.
Kinder mit Sprachbeeinträchtigungen werden so in ihrer Teilhabe und Partizipation in unterschiedlichem, häufig allerdings gravierendem Maße benachteiligt. Als einen ersten Schritt, diesen Missstand zu beseitigen, sehen wir eine flächendeckende rechtzeitige Sprachstandserhebung an, für die standardisierte Verfahren genutzt werden. Zeigt ein Kind erhebliche, den künftigen Bildungsgang potentiell negativ beeinflussende Besonderheiten, plädieren wir für eine verpflichtende Teilnahme an geeigneten Förderprogrammen vor der Einschulung.

Das Bundesreferat Sprache des Verbands Sonderpädagogik (vds) schlägt die Bildung eines Netzwerkes mit Vertreterinnen und Vertretern der KMK, JFMK, AFMK und GMK zur Prüfung vor, um die Situation in allen Bundesländern im Sinne von mehr Chancengerechtigkeit zu optimieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Sonderpädagogik e.V. - Bundesverband Pressestelle Hans-Sachs-Weg 18, 97082 Würzburg Telefon: (0931) 24020, Fax: (0931) 24023

(jg)

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