Pressemitteilung | BTE - Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

Urlaubsschnäppchen: Qualität oftmals bedenklich / Kunden über Risiken aufklären

(Köln) - In oder nach der Urlaubszeit trifft man immer wieder auf Menschen, die über ihre Schnäppcheneinkäufe in Mittelmeerländern oder Fernost berichten. Viele sind dabei vor allem bei Bekleidung und anderen Modewaren der Meinung, sie hätten ein Original erworben, da in den Reiseländern tatsächlich oft eine bedeutende Bekleidungs- oder Lederwarenfertigung existiert.

Für den deutschen Modefachhandel sind solche Käufe ein Ärgernis, da ihm einerseits ein möglicher Umsatz entgeht und andererseits sein Preisimage leidet. Es empfiehlt sich deshalb, bei passender Gelegenheit im Kundengespräch darauf aufmerksam machen, dass es sich bei den vorgeblichen Schnäppchen meist um minderwertige Plagiate handelt. Nur bei den wenigsten Teilen handelt es sich nach Expertenaussage tatsächlich um Originalware aus älteren Saisons oder aus Überproduktionen.

Neben den qualitativen Nachteilen der Plagiate - z.B. unsaubere Nähte oder minderwertige Reißverschlüsse - existiert nicht selten auch ein gesundheitliches Risiko. Oftmals enthalten die Billigplagiate nämlich Schadstoffe, die in Deutschland und der EU schon länger verboten sind. Bei Originalware wird die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durch den Markenlieferanten gewährleistet, bei unkontrollierten Plagiaten kann es dagegen zu gesundheitlichen Problemen aufgrund schädlicher Inhaltsstoffe (z.B. Azofarben) beim Träger kommen. Höchst gefährlich sind auch Schnüre und Kordeln an Kinderbekleidung, die in der EU aus Gründen des Unfallschutzes streng reglementiert sind.

Oftmals lassen sich Plagiate leicht erkennen. Starke Indizien für eine Fälschung sind z.B. eine fehlende Textil- oder Pflegekennzeichnung. Auch das Markenlogo entspricht oft nicht genau dem Original. Verdächtig ist ggf. zudem eine fehlende oder billige Verpackung.

Hinzu kommt: Bekleidung und andere Artikel dürfen nicht unbegrenzt von außerhalb der EU eingeführt werden. Abgabenfrei sind lediglich Waren bis zum Wert von 300 EUR, bei Flug- und Schiffsreisen bis 430 EUR pro Erwachsenen (Kinder 175 EUR). Darüber hinaus werden 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer und Zollabgaben zwischen 7 und 12 Prozent fällig. Dies wird vom Zoll täglich mehrere tausend Male geprüft. Nachgewiesene Fälschungen können sogar vom Zoll beschlagnahmt werden, wenn der Markeninhaber dies beantragt hat.

Fazit: Der BTE empfiehlt dem Modehandel das Risiko von Plagiaten offen zu thematisieren. Auch die Mitarbeiter sollten entsprechend informiert werden, um im Kundengespräch richtig reagieren und auch im privaten Umfeld besser argumentieren zu können. Zudem kann man immer darauf verweisen, dass die Kunden während der Reduzierungsphase auch im deutschen Modehandel sehr günstig einkaufen können, dann aber Originalware.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE) Pressestelle An Lyskirchen 14, 50676 Köln Telefon: (0221) 921509-0, Fax: (0221) 921509-10

(sy)

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