Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Geschäftsstelle Bonn

US-Regierung sollte Visa-Protest ernst nehmen

(Bonn/Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband ruft die US- Regierung auf, den Protest von mehr als 100 internationalen Medien und Medienorganisationen gegen verkürzte Journalistenvisa ernst zu nehmen.

Angeführt von der European Broadcasting Union (EBU), appellieren die Medien, darunter ZDF und Deutschlandradio, an das US- Heimatschutzministerium, die Visa für Auslandskorrespondenten nicht auf maximal 240 Tage zu begrenzen. „Für einen einzelnen Rechercheauftrag sind 240 Tage lang genug“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster, „für eine dauerhafte Korrespondententätigkeit in den USA aber auf keinen Fall.“

Netzwerke ließen sich in nur acht Monaten nicht aufbauen, Informanten nicht dauerhaft gewinnen. „So kann kein Auslandskorrespondent einen guten Job machen.“ Die geplanten Visa- Kürzungen beeinträchtigten die Pressefreiheit. „Wie passt das zusammen mit der Kritik von US-Vizepräsident J.D. Vance an der angeblich eingeschränkten Meinungsfreiheit in Europa“, fragt Beuster. Vance hatte im Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz harsche Kritik an der Strafverfolgung von Hass-Postings in der EU geübt.

Der DJV-Vorsitzende bekräftigt in dem Zusammenhang die vor wenigen Tagen ausgesprochene Empfehlung des DJV an Medienschaffende, die für Recherchen oder Korrespondententätigkeiten in die USA reisen wollen, möglichst sofort das sogenannte I-Visum für Journalisten zu beantragen. Denn wann die neuen Visabestimmungen in Kraft treten, ist nach wie vor offen.

Pressekontakt:

Deutscher Journalisten-Verband e. V.
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Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Geschäftsstelle Bonn, Bennauerstr. 60, 53115 Bonn, Telefon: 0228 20172-0

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