Pressemitteilung | UVN Unternehmerverbände Niedersachsen e.V.

UVN: Niedersächsische Gipsindustrie ist enttäuscht von den Planungsabsichten der Landesregierung

(Hannover) - - Wir benötigen mehr Rohstoffgewinnung in Niedersachsen zur Erreichung der Klima und baupolitischen Ziele.

- Neuer Kompromiss zur Gipsgewinnung im nächsten Landes-Raum-ordnungsprogramm erforderlich

Carsten Ketteler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Harzer Gipsunternehmen Niedersachsen, sagt dazu: "Völlig unerwartet enthält das Programm der Landesregierung keinerlei Aktivitäten zur nachhaltigen Sicherung der Versorgung mit Gips."

Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN) sagt: "Der Rohstoffsicherungsbericht Niedersachsen 2022 des Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat bereits im März klargestellt, was Rohstoffindustrie und Bau schon lange wussten: Wir benötigen mehr Rohstoffgewinnung in Niedersachsen, um sowohl die Klimaziele als auch die baupolitischen Ziele der Bundes- und Landesregierung erreichen zu können.

Nach der in der letzten Legislaturperiode erfolgten politisch motivierten Streichung von rund 40 Hektar Planungsflächen für den Abbau von Gips und Anhydrit, die entsprechend einer fachlichen Bewertung durch das Landwirtschaftsministerium zunächst zur Ausweisung vorgesehen waren, hatte man fest damit gerechnet, dass das Thema Rohstoffsicherung Gips zumindest für zukünftige Planungen wieder aufgegriffen wird.

"In den nächsten Jahren stehen erhebliche Investitionen in die Klimaneutralität der naturgipsveredelnden Standorte in Niedersachsen an. Diese können aber nur dann erfolgen, wenn auch längerfristig die Versorgung mit Naturgips sichergestellt ist.", so Carsten Ketteler.

Die Notwendigkeit zur Sicherung weiterer Gewinnungsflächen für Naturgips wird auch vom Landesamt für Bergbau und Geologie (LBEG) im Rohstoffbericht des Landes Niedersachsen betont und die ausreichende Verfügbarkeit in Niedersachsen von einem Bund-Länder-Ausschuss gutachterlich bestätigt.

Derzeit sind im LROP auf den auch naturschutzfachlich interessanten Gipskarstflächen im Landkreis Göttingen dauerhaft ausgewiesene Naturschutzgebiete und temporär zur Gewinnung genutzte Planungsflächen im Verhältnis 10:1 ausgewiesen. Die seinerzeit gestrichenen Flächen waren alle Erweiterungen schon bestehender Gewinnungsflächen und außerhalb von Naturschutzgebieten gelegen.

Die jetzt zur Diskussion gestellten Planungsabsichten sehen Elemente vor, die den zukünftigen Industriestandort Niedersachsen gefährden könnten. Mit Themen wie "Freiraumverbund" und "landesweitem Biotopverbund" soll die Unterschutzstellung von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen zukünftig deutlich einfacher werden, mit zu erwartenden Restriktionen für die Landnutzer, aber auch mit der Folge der Verhinderung von Gewinnungsflächen.

Keine guten Aussichten für den Fortbestand eines auch überregional wichtigen Industriezweiges in Niedersachsen und die für den aktuellen Bedarf im Wohnungsbau wichtige Versorgung mit Gipsbaustoffen und Spezialgipsen. Diese sind alternativlos und bieten durch die Leichtbauweise vielfältige Möglichkeiten nachhaltiger Lösungen für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.

Quelle und Kontaktadresse:
UVN Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. Erik von Hoerschelmann, Pressesprecher Schiffgraben 36, 30175 Hannover Telefon: (0511) 85050, Fax: (0511) 8505268

(jg)

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