Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

vbw fordert Technologieoffenheit bei der Transformation des Energiesystems

(München) - In der Energie- und Klimapolitik besteht ein massiver Handlungsdruck vor dem Hintergrund drohender Versorgungsengpässe, steigender Kosten und ambitionierterer Emissionsminderungsziele. Wie eine erfolgreiche und sektorübergreifende Transformation gelingen kann, diskutierte die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. auf einer Veranstaltung in Kooperation mit dem Wirtschaftsverband en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie. "Die Energiekrise verdeutlicht, dass wir vor allem bei der Transformation unseres Energiesystems dringend mehr Tempo benötigen. Dabei dürfen wir uns aber nicht auf einzelne Patentlösungen konzentrieren. Technologieoffenheit ist unverzichtbar", erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Aus Sicht der vbw sind neben erneuerbarem Strom auch gasförmige und flüssige klimaneutrale Energieträger zentrale Säulen der Transformation. "Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle im künftigen Energieträgermix. Der Energieträger kann für Wärmeprozesse in der Industrie, zur Stabilisierung der Stromerzeugung und für neue Antriebssysteme genutzt werden. Wird er aus erneuerbaren Energien erzeugt, dient er zugleich als Speichermedium und kann in den verschiedensten Sektoren zur Dekarbonisierung beitragen", erklärt Brossardt und ergänzt: "Damit ist Wasserstoff ideal für die angestrebte Sektorenkopplung, also die enge und möglichst reibungslose Verzahnung von Strom-, Wärme-, Verkehrs- und Industriesektor. Die Rahmenbedingungen vor Ort müssen dafür optimiert werden, damit wasserstoffbasierte Technologien aus Bayern zum Exportschlager werden können. Insbesondere ist ein rascher Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur nötig."

Daneben erkennt die vbw synthetische Kraft- und Brennstoffe als wichtige Bausteine an: "Synthetische Kraftstoffe können klimaneutrale Mobilität in Bereichen gewährleisten, in denen die Elektromobilität an ihre Grenzen stößt. E-Fuels müssen ihre Chance im Mobilitätssektor bekommen. Generell brauchen wir einen technologieoffenen und innovationsfreundlichen Rechtsrahmen, vor allem auf EU-Ebene", fordert Brossardt.

Adrian Willig, Hauptgeschäftsführer en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie, ergänzt: "Unsere Mitgliedsunternehmen werden eine wichtige Rolle bei der Transformation und bei der Erhaltung von Wertschöpfungsketten spielen - auch und gerade in Bayern. Dazu zählen die Herstellung von grünem Wasserstoff ebenso wie die Nutzung nachhaltiger Rohstoffe. Dafür brauchen sie jetzt geeignete rechtliche Voraussetzungen auf Bundes- und EU-Ebene wie auch den Anschluss an ein europäisches Wasserstoffnetz bis 2030." Zu en2x zählen die Betreiber von Raffinerien und Markentankstellen in Deutschland sowie Importeure und Großhändler, die sich in der Transformation zur Klimaneutralität befinden.

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

(mw)

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