Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

vbw lehnt Einführung einer Ausbildungsgarantie in Deutschland ab

(München) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. lehnt die vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) geforderte, bundesweite gesetzliche Ausbildungsgarantie als nicht zielführend ab. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt macht im Vorfeld des DGB-Bundeskongresses klar: "Der Arbeitsmarkt ist durch die Folgen der Corona-Pandemie und des Russland-Ukraine-Krieges ohnehin schon sehr belastet und muss flexibel sein. Viele tausende, nicht zu besetzende betriebliche Ausbildungsstellen in Bayern zeigen zudem deutlich, dass wir kein Versorgungs- sondern ein Matching-Problem haben. Zu viele Ausbildungsplätze in Bayern bleiben unbesetzt, weil geeignete Bewerberinnen und Bewerber fehlen. Darum brauchen wir statt einer Ausbildungsgarantie in den allgemeinbildenden Schulen mehr gezielte Berufsorientierung und flächendeckend qualitativ hochwertige Unterstützung bei der Berufswahl."

Brossardt erklärt: "Die Aussichten für junge Talente, einen Ausbildungsplatz zu finden, sind hervorragend. Zudem steht den Jugendlichen beim Übergang von der Schule zum Beruf bereits heute ein breit ausdifferenziertes Unterstützungsangebot zur Verfügung. Die Einführung einer Ausbildungsgarantie geht am Problem vorbei und würde für hohen organisatorischen sowie bürokratischen Aufwand bei den Firmen sorgen. Dies kann nicht im Interesse des Gesetzgebers sein. Wir müssen stattdessen bestehende Instrumente zur Berufsorientierung besser nutzen, Unternehmen früh mit den Jugendlichen zusammenbringen und den Nachwuchs in seiner Mobilität unterstützen."

Nicht zuletzt droht laut vbw durch eine gesetzliche Garantie eine Entkopplung der Ausbildung vom Arbeitsmarkt. "Eine Ausbildungsgarantie, wie der DGB und auch die Ampel-Koalition sie diskutieren, trägt nicht zur Eindämmung des Fachkräftemangels bei. Sie nimmt vielmehr eine höhere Jugendarbeitslosigkeit in Kauf, weil Ausbildung in Berufen gefördert wird, die Jugendlichen möglicherweise keine Beschäftigungsperspektive bietet. Die Betriebe bieten vor allem in denjenigen Berufen Ausbildungsplätze an, in denen sie später Fachkräfte benötigen. Diese Bedarfsorientierung ist ein zentraler Vorteil des dualen Ausbildungssystems", so Brossardt schließlich.

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

(mw)

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