Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

VCD begrüßt breite Diskussion zum Bahnpreissystem / Gutachten zum VCD-Bahnpreis-Check veröffentlicht / Neue Sonderangebote sind keine Lösung

(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt die breite politische Diskussion um das neue Preissystem der Deutschen Bahn AG. Es sei notwendig, die erkennbaren Schwachpunkte schnell auszuräumen, damit der umweltschonenden Bahn nicht noch mehr Fahrgäste abhanden kommen. Das hätten inzwischen auch Politiker aus den Reihen der Regierungsparteien erkannt. Sie seien daher auf dem richtigen Kurs, wenn sie sich jetzt kritisch zu Wort melden. Schließlich sei es die Pflicht des Eigentümers, sich um das Wohlergehen seines Unternehmens zu sorgen und das betreffe im Falle der Deutschen Bahn AG eben den Bund und damit die Regierung.

Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: "Es wird immer klarer, dass die Linie von Hartmut Mehdorn, erst in einem Jahr mögliche Veränderungen am Preissystem vornehmen zu wollen, nicht haltbar ist. Die Forderungen des VCD, eine Bahncard mit 50 Prozent Ermäßigung zu erhalten und gleichzeitig das neue Preissystem deutlich zu vereinfachen, werden inzwischen auch von wichtigen Politikerinnen und Politikern aus der Regierungskoalition aufgegriffen und öffentlich vertreten. Deshalb ist es jetzt an der Bahn zu handeln.

Um zur Versachlichung der Diskussion beizutragen, veröffentlicht der VCD heute das ausführliche Gutachten zum VCD-Bahnpreis-Check, dessen Resultate der Öffentlichkeit bereits am 19. März präsentiert wurden. Im Gutachten werden nun Konzeption, Durchführung und Ergebnisse der Untersuchung im Detail vorgestellt. Die gemeinsam mit dem Magazin stern beim Qualitätsforschungsinstitut Quotas in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, dass am Schalter fast ein Drittel der Kunden nicht die besten Angebote des neuen Preissystems bekommen. Damit werde ein zentrales Ziel der Preisreform, die Angebotsstruktur zu Gunsten der Kunden zu vereinfachen, verfehlt.

Annette Volkens, Verkehrsreferentin des VCD: "Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass das neue Preissystem offensichtlich zu kompliziert ist und zu viele Hürden für die Kunden enthält. Dagegen nützen einzelne Sonderangebote, wie sie die Bahn jetzt angekündigt, nur wenig. Denn im Unterschied zur von Bahnchef Mehdorn zitierten 'Schweinebacke zum Aktionspreis' kann man Fahrkarten nun mal nicht einfrieren."

Es müsse jetzt darum gehen, ein einfaches System zu schaffen, das dauerhaft sowohl für Viel- als auch für Gelegenheitsfahrer attraktive Preise bietet. Ein neuer Tarifdschungel mit kurzlebigen Sonderangeboten nütze der Bahn hingegen langfristig nichts. Diesen abzuschaffen sei vielmehr ein maßgeblicher Grund gewesen, das neue Preissystem überhaupt einzuführen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Eifelstr. 2, 53119 Bonn Telefon: 0228/985850, Telefax: 0228/9858510

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