Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

VCD-Newsletter „Flugverkehr & Umwelt" / Airbus A380 wird Klimabelastung durch Flugverkehr verschärfen / VCD fordert wirksame Umweltabgaben

(Berlin) - Das von der Flugverkehrsbranche als verbrauchsarm gepriesene Großraumflugzeug Airbus A380 wird das Fliegen nicht klimaverträglicher machen, sondern im Gegenteil die Klimabelastung durch den Flugverkehr weiter verschärfen. Zu diesem Ergebnis kommt der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) in der neuesten Ausgabe seines elektronischen Newsletters „Flugverkehr & Umwelt". Zwar sei technische Innovation zur Minderung des Treibstoffverbrauchs von Flugzeugen notwendig und sinnvoll, doch bei gleichzeitig unvermindert starkem Wachstum des Luftverkehrs reichten diese vergleichsweise kleinen Fortschritte bei weitem nicht aus, um die hohen Umweltbelastungen durch den Flugverkehr spürbar zu reduzieren.

Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: „Der A380 ist das größte Passagierflugzeug, das bisher gebaut wurde. Es steht für einen weltweiten Trend, demzufolge immer mehr Menschen lange Strecken per Flugzeug preisgünstig zurücklegen wollen. Dieser Trend ist gefährlich, denn Fliegen ist und bleibt die klimaschädlichste Art der Fortbewegung. Daran ändert auch der Riesen-Airbus nichts, den seine Befürworter als besonders effizient anpreisen und unter dem falschen Deckmantel „Drei-Liter-Flugzeug' aus der ökologischen Schusslinie bringen wollen."

Da Kohlendioxid, Stickoxide und Wasserdampf beim Flug in großen Höhen ausgestoßen würden, sei ihre Treibhauswirkung fast dreimal größer als am Boden. Ein vermeintliches Drei-Liter-Flugzeug sei damit aus Klimasicht mindestens ein Neun-Liter-Flugzeug. Wie problematisch der wachsende Flugverkehr tatsächlich für das Weltklima sei, zeige ein Vergleich mit dem Auto. Die klimaschädigende Wirkung eines einzigen Hin- und Rückflugs nach Teneriffa entspreche pro Fluggast selbst bei einem angenommenen Treibstoffverbrauch von drei Litern auf 100 Personen-Kilometer der Klimabelastung von anderthalb Jahren Autofahren mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,6 Litern.

„Angesichts dieser Fakten besteht eine enorme Ungerechtigkeit zwischen den Verkehrsträgern bei der Kostenanlastung", stellt Ulrich Kohnen, Referent für Flugverkehr beim VCD, fest. „Mit dem Flugzeug ist ausgerechnet das klimaschädlichste Verkehrsmittel von zahlreichen Abgaben befreit und expandiert deshalb auf Kosten der Umwelt immer schneller. Um diese Fehlentwicklung zu stoppen, fordert der VCD nicht nur das Ende aller Steuerbefreiungen für den Flugverkehr, sondern zusätzlich wirksame Umweltabgaben in Form von Kerosinbesteuerung und Fluggebühren."

In der aktuellen Ausgabe des elektronischen VCD-Newsletters „Flugverkehr & Umwelt" finden Interessierte Hintergrundinformationen zur Entwicklung des Flugverkehrs in Deutschland sowie zur Diskussion um den Airbus A 380. Mit dem Nachrichtendienst berichtet der VCD etwa monatlich über aktuelle Entwicklungen und Fragestellungen, die mit den Umweltfolgen des Flugverkehrs in Zusammenhang stehen. Bezogen werden kann der elektronische VCD-Newsletter über das Internet unter www.vcd.org.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Kochstr. 27, 10969 Berlin Telefon: 030/2803510, Telefax: 030/28035110

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