Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

VCD zur DB-Bilanz: Steigende Fahrgastzahlen sind gut, eine langfristig gesunde Bahn noch viel wichtiger / DB AG muss Angebotsqualität weiter steigern - Bundesregierung muss einseitig hohe Belastungen für Schiene beseitigen

(Berlin) - Die Zuwächse an Fahrgästen im Personenfernverkehr der Deutschen Bahn AG sind zu begrüßen, letztlich beruhen sie auch auf Preissenkungen und eine bezahlbare Bahn ist wichtig für den langfristigen Erfolg.

Zur Vorstellung der Geschäftszahlen der Deutschen Bahn AG, für das erste Halbjahr 2016, erklärt der ökologische Verkehrsclub VCD:

"Derzeit ist die Deutsche Bahn in der Spur, aber sie könnte noch viel erfolgreicher sein. Dafür braucht es aber die Grundlage des fairen Wettbewerbs", so Michael Ziesak, VCD-Bundesvorsitzender. "Unter den aktuellen Anforderungen die der Eigentümer Bundesregierung und der Verkehrsmarkt an die Deutsche Bahn stellen, wird es ein Kraftakt bleiben, dauerhaft überzeugende Angebote zu liefern und zum 'profitablen Qualitätsführer' aufzusteigen. Der Bundesregierung und allen voran Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sei daher geraten, nicht nur zu fordern. Die Bundesregierung trägt die Verantwortung für die Rahmenbedingungen, sie muss den unfairen Wettbewerb mit der Straße beseitigen. Stichwort Maut auf alle Lkw sowie Fernbusse und eine Halbierung, statt weitere Anhebung der Trassenpreise."

Das Unternehmen Deutsche Bahn muss die zahlreichen Neukunden mit weiteren Services und spürbar hoher Angebotsqualität binden. Das heißt, dass Preissystem muss weiter vereinfacht werden. Statt immer neuer Preisangebote, sollte der Fokus auf der Entwicklung des Deutschlandtarifes liegen, also einem einfachen Preissystem, für die Reise von Tür-zu-Tür mit einem Fahrschein.

Darüber hinaus müssen Verbesserungen bei Pünktlichkeit und Anschlusssicherheit spürbar werden, die Zeit von Versprechen ist abgelaufen. "80 Prozent Pünktlichkeit als selbstgestecktes Ziel, an die das Unternehmen noch nicht einmal herankommt, sind inakzeptabel", ergänzt Philipp Kosok, Referent für Verkehrspolitik beim VCD. "Nur mit merklich mehr Zuverlässigkeit sowie klaren und schnellen Informationen bei Verspätungen wird die Deutsche Bahn das Vertrauen weiterer Fahrgäste für sich gewinnen können".

Dringenden Investitionsbedarf für den Ausbau der Schieneninfrastruktur sieht der VCD insgesamt, für Güter- wie Personenverkehr, für bestehende Infrastrukturen und neu zu bauende - allerdings mit Fokus darauf, dass das Schienennetz weniger anfällig wird, statt dem Bau einzelner, millionenschwerer Prestigeprojekte. Michael Ziesak: "Deutsche Bahn und Bundesregierung müssen für die Umsetzung des Deutschlandtaktes sowie den Ausbau eines widerstandsfähigen Schienennetzes, deutlich mehr Geld in die Hand nehmen."

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Anja Smetanin, Pressesprecherin Wallstr. 58, 10179 Berlin Telefon: (030) 2803510, Fax: (030) 28035110

(cl)

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