VdK fordert Barrierefreiheit statt Bauernopfer / Erste Maßnahmen der Deutsche Bahn AG sind reine Augenwischerei
(Bonn) - Die Bauernopfer der Deutschen Bahn AG namens Christoph Franz und Hans-Gustav Koch sowie die Senkung der Stornogebühr von 45 auf 15 Euro sind reine Augenwischerei und Kosmetik, erklärte Walter Hirrlinger, Präsident des Sozialverbands VdK in Berlin. Für die Bahnkunden sind damit noch keine deutlichen Verbesserungen erreicht worden.
Die von der Bahn eingeräumten drastischen Umsatzeinbußen und Fahrgastrückgänge der ersten vier Monate diesen Jahres sprechen nach Ansicht des VdK-Präsidenten eine klare Sprache. Der Sozialverband VdK erwartet von Herrn Mehdorn eine Erklärung für das Preis-Chaos zu Lasten der Bahnreisenden, so Hirrlinger.
Nach einem Jahr Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) müsse die Bahn endlich ihren Teil dazu beitragen, für behinderte, ältere und chronisch kranke Menschen barrierefreies Reisen sicherzustellen, forderte Hirrlinger. Das betreffe allerdings die gesamte Beförderungskette: Züge, Bahnhöfe, Serviceangebote und Tarife müssten aufeinander abgestimmt sein: Was nützt ein Hublift in Zügen, wenn am Bahnsteig kein Aufzug ist?
Bisher habe Bahnchef Mehdorn nur Lippenbekenntnisse gemacht. Doch mit Abschaffung der BahnCard Senior im Dezember 2002 ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des BGG entfernte er sich immer weiter davon, Barrierefreiheit zu schaffen. Die neuen Preise schließen vor allem Ältere und Menschen mit Behinderungen von der Schiene aus, die aufgrund ihrer instabilen Gesundheit nicht lange im voraus planen könnten.
VdK-Präsident Hirrlinger forderte die Deutsche Bahn AG vor dem Hintergrund des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen (EJMB) auf, Barrierefreiheit in nachvollziehbaren Schritten umzusetzen: Die Bahn muss faire, übersichtliche und bezahlbare Preise machen. Das zähe Taktieren muss jetzt ein Ende haben!
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