Pressemitteilung | VNL - Verband Niedersächsischer Lehrkräfte e.V.

VDR unterstützt FDP-Forderung nach Einschränkung des Elternwillens

(Hannover) - Der Verband Deutscher Realschullehrer VDR sieht sich im Einklang mit einer Initiative der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, durch die Begrenzung des bisher freien Elternwillens bei der Schulwahl nach Klasse vier Kinder an die ihrer Leistungsfähigkeit entsprechende Schulart zu schicken. „Dadurch wird die Qualität aller Schularten erhöht und gleichzeitig die Hauptschule gestärkt“, so Albert Obert, VDR-Bundesvorsitzender und Manfred Busch, niedersächsischer VDR-Landesvorsitzender.

Mit großer Sorge beobachtet der VDR die immer weiter sinkenden Schülerzahlen an den Hauptschulen, verbunden mit dem verbreiteten Vorurteil, diese Schulart habe keine Zukunft mehr. Diese Fehleinschätzung, so Obert, müsse dringend korrigiert werden und einer realistischen Betrachtungsweise Platz machen.

Schüler, die entsprechend ihrer Begabung möglichst frühzeitig an die für sie am besten geeigneten Schularten kämen, könnten dort optimal, individuell und differenziert gefördert werden. Bei der Wahl der Schulart im Anschluss an die Grundschule, so der VDR-Bundesvorsitzende, könne man sich stark auf die Grundschulgutachten mit ihren differenzierten Aussagen im Hinblick auf Eignung und Fähigkeiten der Kinder verlassen. Als Basis sollten Orientierungsarbeiten in der 3.Klasse in den Fächern Deutsch und Mathematik dienen. Die spätere Einführung einer Probezeitphase an Gymnasien und Realschulen sollte geprüft werden.

Der sogenannte freie Elternwille dürfe nicht dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler, die an Gymnasien oder Realschulen offensichtlich überfordert seien, dort jahrelang unter ihrer Leistungsschwäche litten. Eine Häufung solcher Fehlleitungen führe zu einem Absinken des Leistungsniveaus im gesamten System. „Eine starke Hauptschule, aufgewertet durch beste personelle und materielle Ausstattung in Verbindung mit verstärkter Kooperation zwischen den Schulen, Berufsschulen und Unternehmen, wird vielen Kindern gerecht“, so Obert und Busch. „Die Wirtschaft ist an gut und praxisnah ausgebildeten Hauptschülern sehr interessiert“.

Der VDR hofft, dass die schulpolitische Initiative der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion auch in weiteren Bundesländern Beachtung findet. „Nur so wird jedes Kind seinen Fähigkeiten gemäß individuell gefördert und Schulqualität insgesamt erhöht“ betonten die beiden Vorsitzenden abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Realschullehrer Niedersachsen e.V. Manfred Busch, Landesvorsitzender Sophienstr. 6, 30159 Hannover Telefon: 0511/320839, Telefax: 0511/327759

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