ver.di bedauert Entscheidung des Marburger Bundes
(Berlin) - Mit Bedauern und Unverständnis hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf die Entscheidung der Ärztevereinigung Marburger Bund reagiert, die seit rund 40 Jahren bestehende Kooperationsvereinbarung zu kündigen und künftig eigenständige Tarifverhandlungen führen zu wollen. Zu lange Arbeits- und Bereitschaftszeiten und zu wenig Freizeit und Erholung betreffen alle Beschäftigten im Gesundheitswesen und sind kein Privileg der Mediziner. Es ist bedauerlich, wenn nun standespolitische Alleingänge den Teamgeist in den Krankenhäusern gefährden, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke.
Gute medizinische Versorgung sei eine Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten egal ob Ärztin oder Arzt, Krankenschwester oder -pfleger. Mit dem Ausscheren schwäche der Marburger Bund die Position der Beschäftigten im Gesundheitswesen gegenüber den Arbeitgebern, sagte Paschke weiter.
ver.di verhandle außerdem mit den Arbeitgebern auf Bundes- und Kommunalebene derzeit über eine Tarifvereinbarung im Rahmen des neuen Tarifrechts im öffentlichen Dienst (TVöD), das speziell auf die Sorgen der betroffenen Berufsgruppen eingehe und falls es zu einer Einigung mit den Arbeitgebern komme die Entscheidung des Marburger Bundes obsolet mache.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956
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